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19. (7. ordentliche) Versammlung de* XXII. Vereinsjahres.
Überall wurden Kostproben und Angebinde „für die Kleinen zu Haus“ in freigibigster Art gespendet.
Die beifolgende Abbildung gewährt einen Überblick über die weitläufigen Baulichkeiten des gesamten Fabrikunternehmens.
Zur Geschichte der Firma mögen die nachstehenden Angaben dienen.
Im Jahre 1868 begründete der aus Stuttgart kommende Konditor Hugo Iloffmann in Berlin ein Geschäft, das die Grundlage der heutigen „Sarotti“ - Aktiengesellschaft darstellt. Einige Jahre nach der Begründung trat Herr Paul Tiede, ein Berliner Kind, als kaufmännisch geschulter Teilhaber ein und beide Inhaber arbeiteten nun Hand in Hand, allmählich den Betrieb vergrößernd und ihn schließlich — vor ca. zehn Jahren — in eine Aktiengesellschaft uimvandelnd. Bis zur Gründung dieser Gesellschaft lautete die Firma Iloffmann & Tiede und sie hatte wohl dreißigJahre hindurch ihr Domizil in der Belle-Alliancestrasse 81—83, bis 1911 12 der Bau des neuen Werks in Tempelhof erfolgte. Bei der Umwandlung des Geschäftes in eine Aktiengesellschaft wurde der Name „Sarotti“ übernommen, der bis dahin ein Markenname der Firma war und auf die von Iloffmann & Tiede seinerzeit käuflich erworbene Firma Felix & Sarotti zurückzuführen ist.
Hugo Hoffmann sowohl wie Paul Tiede widmeten der Firma Sarotti bis zu ihrem Tode mit großem Erfolge ihre Kräfte; Hoffmann starb am 24. Dezember 1911, wenige Monate später, am 31. März 1912, folgte ihm Paul Tiede nach kurzem Krankenlager in den Tod nach. Söhne der Begründer sind in der Leitung der Firma weiter tätig.
Die Firma „Sarotti“ hat ein Gesaintpersonal von etwa 2200 bis 2500Köpfen, davon sind etwa 1500 weiblicheAngestellte resp. Arbeiterinnen.
Der I. Vorsitzende Geheimrat Friedei wünschte dem gewaltigen Unternehmen auch fernerhin fröhliches Wachsen und Gedeihen.
Alle Teilnehmer bedankten sich für die genossene Gastfreundschaft auf das verbindlichste.
19. (7. ordentliche) Versammlung des XXII. Vereinsjahres.
Mittwoch, den 28. Januar 1914, im Märkischen Museum.
Der Vorsitzende, Geheiinrat Friedei, teilt mit, daß der Magistrat das von uns besichtigte und zum Ankauf empfohlene altberlinische Patrizierhaus der Ermelerschen Erben, Breite Straße 11, erworben habe. (Vgl. Monatsblatt XXT, S. 42—44.)
Durch den Tod sind uns unser Ehrenmitglied, Exzellenz v. Conrad, Oberpräsident unserer Provinz, sowie Medizinalrat Dr. Calliess (am