Heft 
(2017) 24
Seite
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In den Jahren 2015 und 2016 wurde aus Gründen der Kostenersparnis auf die terrestrische" Telemetrie zurückgegriffen. Dazu erhielten 14 Auerhennen und ein Auerhahn aus Schweden einen Peilsender der Firma biotrack. Das Gewicht eines Senders( Modell TW- 5) belief sich auf 27 g zuzüglich 4 g für die Halte­

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Ermittelte Verlustursachen

4.1 Verluste unter den schwedischen Wildfängen

Von den 130 in der Niederlausitz beringt freigelasse­nen Auerhennen aus Schweden wurden 37 tot wie­dergefunden( 28,5%). Unter den elf umgesiedelten Auerhähnen waren drei Totfunde( 27,3%). Dabei lag die Wiederfundrate der besenderten Vögel weit über der von Tieren ohne Sender( Tab. 3). Wurde das Totsignal" empfangen, erfolgte die Suche nach den Resten des Vogels. Diese ließen nicht immer eine eindeutige Zuordnung der Verlustursache zu. Durch den Finder, in den meisten Fällen F. Raden, erfolgte eine Bewertung. Dabei galt es, die primäre Verlust­ursache( z.B. Anflug) von einer Nachnutzung" des Opfers durch einen Beutegreifer abzugrenzen. Bei den besenderten Tieren half dabei der aufgezeichne­te Todeszeitpunkt.

Bei den schwedischen Auerhühnern dominie­ren die 13 Verluste durch Beutegreifer( zwei Hähne, elf Hennen, Abb. 8). Davon wurden vier Fälle dem

Otis 24( 2017)

gurte aus 8 mm breitem Teflonband. Die Position der besenderten Tiere wurde mit Hilfe einer Basisstation durch Suchen und Anpeilen im Gelände ermittelt. Die Lebensdauer dieses Sendertyps erreichte in einem Fall 27 Monate.

Rotfuchs Vulpes vulpes zugeschrieben( je zwei Häh­ne und Hennen). Auf den Habicht Accipiter gentilis kommen weitere vier Verluste( nur Hennen, Tab. 4). Freilaufende Hunde Canis lupus familiaris haben mindestens eine, möglicherweise drei Auerhennen erbeutet. Aus der Historie ist bekannt, dass auch die autochthone Population derartige Verluste erlitt. Meist waren es Jagdhunde, welche die sich in Beer­sträucher drückenden Vögel töteten.

Zu den direkt anthropogen bedingten Verlus­ten zählen fünf auf Straßen/ Forstwegen überfahre­ne Auerhühner( ein Hahn, vier Hennen) und neun Anflugopfer( alles Hennen), überwiegend an Hoch­spannungs- Freileitungen und Forstzäunen, wovon in einem Fall der Zaun vorher verblendet worden war( Abb. 9). Dazu kommen zwei Anflüge von Auer­hennen an große Glasscheiben hoher Gebäude der Kleinstädte Finsterwalde und Lübbenau ( 17 km bzw.

Tab. 3: Anteil im Projektgebiet wiedererlangter Auerhühner mit und ohne Sender.

Tab. 3: Proportion of rediscovered Capercaillies Tetrao urogallus in the project area with and without transmitter.

schwedische Wildfänge

born to be free"-Vögel

Anzahl Individuen

mit Sender

ohne Sender

mit Sender

ohne Sender

Auerhennen

freigesetzt

60

70

0

15

53

4

2

Wiederfunde

0

( 88,3%)

( 5,7%)

( 13,3%)

davon Totfunde

34

3

0

1

davon Lebendkontrollen

19

1

0

1

Auerhähne

freigesetzt

7

4

1

20

6

1

1

12

vorliegende Wiederfunde

( 85,7%)

( 25,0%)

( 100%)

( 60,0%)

davon Totfunde

3

0

1

4

davon Lebendkontrollen

3

1

0

8