Heft 
(2017) 24
Seite
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19.6.2011: Böiger kühler W- Wind, etwa 15° C; wieder 2. Stelze in Nachbarschaft der Zitronenstelze beobachtet; zwischen 8.50 und 9.50 Uhr kam Zitronenstelze aus west­licher Richtung, in etwa 15 m Höhe rüttelnd über dem Nestbereich( mit Mücken?). Um 9.00 Uhr rüttelte sie etwa 10 m vom Nest entfernt mit eingezogenen Beinen, landete am Graben, flog dann ca.10m hinter das Nest, landete dort. Um 9.16 Uhr landete sie wieder auf einem Schilfhalm mit Fut­ter. Das Schafstelzen- W saß um 9.20 Uhr etwa 10 m von mir entfernt am Schilfhalm. Gleichzeitig flog das Zitronenstelzen- M mit Futter im Wippflug 10m hoch in Etap­pen auf und nieder und landete auf einem Schilfhalm am Graben.

Weitere Beobachtungen 2012

5.5.2012: Regennasses Wetter; offensichtlich konnte dasselbe Zitronenstelzen- M unmittel­bar in der Nähe des vorjährigen Standortes wieder beobachtet werden. Es bewegte sich am Boden, oft auf Sitzwarten, zip- zip- zip rufend. Das M hatte einen großen Aktionsraum und vertrieb alle Schafstelzen, suchte Nahrung, auch im Graben, lief auf Schlamm und auf im Wasser liegenden Schilfhalmen.

9.5.2012: Anfangs regnerisch, ab 11 Uhr auf­lockernd mit zunehmendem Wind; 11.25 Uhr verfolgte Zitronenstelzen- M Schafstelze in 10 m Höhe, weit über 100 m. Um 11.40 Uhr war das Zitronenstelzen- M etwa im Revier von 2011. Dort hielt sich auch ein Schafstelzen- W auf.

21.5.2012: Nach einer Stunde erfolgloser Suche endlich die Zitronenstelze in Nähe eines fut­tertragenden Schafstelzen- W gesichtet, füttert in einer Stunde 4x. Zitronenstelzen- M flog ihr entgegen, verjagte sie aber nicht, sondern nur jedes Schafstelzen- M, das sich näherte. Die Zitronenstelze war immer ohne Futter, machte sehr weite Ausflüge, kehrte jedoch in die Nähe der fütternden Schafstelze zurück.

26.5.2012: Letzte Beobachtung; 7.55 Uhr saẞ Zitronenstelzen- M dicht über dem Boden, flog

Otis 24( 2017)

9.35 Uhr Schafstelzen- W am Graben, im­mer ohne Futter. Im Abstand bis 50 m um das Nest sangen Rohrammer, Schilfrohr­sänger und Teichrohrsänger.

21.6.2011: Kontrolle erfolgte von 9.45­10.25 Uhr in etwa 50m Entfernung vom Nest; kein Nahrungsanflug beobachtet. Um 10.35 Uhr kam das Zitronenstelzen- M aus den Großen Bruchwiesen, rastete kurz auf einer abgestorbenen Esche am Erlengra­ben, flog recht hoch( über 20 m) in Rich­tung Nest, landete ca. 100 m vorher am Wiesengraben. Dort gelangen, außer von einem Brutpaar Schafstelzen, von denen das W Futter trug, keine weiteren Sichtbe­obachtungen.

dann auf, um nach 20 m ein Schafstelzen- M zu vertreiben, flog dann nochmals mit zwei weite­ren Stelzen etwa 300 m weit und wurde bis 9.00 Uhr nicht mehr gesehen.

MÄDLOW( in ABBO 2001) stellt für 1984-1999 neun Nachweise der Art für Berlin und Brandenburg vor. Auffallend dabei ist, dass sich diese aus sieben ver­schiedenen Männchen und zwei Nachweisen von diesjährigen Vögeln zusammensetzen. Nachweise von Weibchen fehlen. Das Verhalten des Zitronenstel­zen- M im Jeseriger Bruch ähnelt sehr dem Verhalten eines Männchens, das von H. Haupt, M. Kühn u.a. vom 23.4. bis Mitte Juni 1999 bei Parey beobachtet wurde. MÄDLOW( 2001) führt aus: Die Beobachtung in der Unteren Havelniederung bei Parey 1997-99 betrafen jeweils 1 revieranzeigendes M an der glei­chen Stelle, wo der Vogel in allen drei Jahren auch futtertragend beobachtet wurde. Für 1999 wurde nachgewiesen, dass der Vogel Helferdienste bei einer Schafstelzenbrut geleistet hat( T. Ryslavy, T. Langge­mach u.a.)." Ähnlich verhielt sich das Zitronenstel­zen- M 2011 in einem Schafstelzen- Brutbestand am Rietzer See. Zu einer Mischbrut kam es jedoch nicht. Bisher liegen dafür in Brandenburg auch keine gesi­cherten Nachweise vor.