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19.6.2011: Böiger kühler W- Wind, etwa 15° C; wieder 2. Stelze in Nachbarschaft der Zitronenstelze beobachtet; zwischen 8.50 und 9.50 Uhr kam Zitronenstelze aus westlicher Richtung, in etwa 15 m Höhe rüttelnd über dem Nestbereich( mit Mücken?). Um 9.00 Uhr rüttelte sie etwa 10 m vom Nest entfernt mit eingezogenen Beinen, landete am Graben, flog dann ca.10m hinter das Nest, landete dort. Um 9.16 Uhr landete sie wieder auf einem Schilfhalm mit Futter. Das Schafstelzen- W saß um 9.20 Uhr etwa 10 m von mir entfernt am Schilfhalm. Gleichzeitig flog das Zitronenstelzen- M mit Futter im Wippflug 10m hoch in Etappen auf und nieder und landete auf einem Schilfhalm am Graben.
Weitere Beobachtungen 2012
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5.5.2012: Regennasses Wetter; offensichtlich konnte dasselbe Zitronenstelzen- M unmittelbar in der Nähe des vorjährigen Standortes wieder beobachtet werden. Es bewegte sich am Boden, oft auf Sitzwarten, zip- zip- zip rufend. Das M hatte einen großen Aktionsraum und vertrieb alle Schafstelzen, suchte Nahrung, auch im Graben, lief auf Schlamm und auf im Wasser liegenden Schilfhalmen.
9.5.2012: Anfangs regnerisch, ab 11 Uhr auflockernd mit zunehmendem Wind; 11.25 Uhr verfolgte Zitronenstelzen- M Schafstelze in 10 m Höhe, weit über 100 m. Um 11.40 Uhr war das Zitronenstelzen- M etwa im Revier von 2011. Dort hielt sich auch ein Schafstelzen- W auf.
21.5.2012: Nach einer Stunde erfolgloser Suche endlich die Zitronenstelze in Nähe eines futtertragenden Schafstelzen- W gesichtet, füttert in einer Stunde 4x. Zitronenstelzen- M flog ihr entgegen, verjagte sie aber nicht, sondern nur jedes Schafstelzen- M, das sich näherte. Die Zitronenstelze war immer ohne Futter, machte sehr weite Ausflüge, kehrte jedoch in die Nähe der fütternden Schafstelze zurück.
26.5.2012: Letzte Beobachtung; 7.55 Uhr saẞ Zitronenstelzen- M dicht über dem Boden, flog
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Otis 24( 2017)
9.35 Uhr Schafstelzen- W am Graben, immer ohne Futter. Im Abstand bis 50 m um das Nest sangen Rohrammer, Schilfrohrsänger und Teichrohrsänger.
21.6.2011: Kontrolle erfolgte von 9.4510.25 Uhr in etwa 50m Entfernung vom Nest; kein Nahrungsanflug beobachtet. Um 10.35 Uhr kam das Zitronenstelzen- M aus den Großen Bruchwiesen, rastete kurz auf einer abgestorbenen Esche am Erlengraben, flog recht hoch( über 20 m) in Richtung Nest, landete ca. 100 m vorher am Wiesengraben. Dort gelangen, außer von einem Brutpaar Schafstelzen, von denen das W Futter trug, keine weiteren Sichtbeobachtungen.
dann auf, um nach 20 m ein Schafstelzen- M zu vertreiben, flog dann nochmals mit zwei weiteren Stelzen etwa 300 m weit und wurde bis 9.00 Uhr nicht mehr gesehen.
MÄDLOW( in ABBO 2001) stellt für 1984-1999 neun Nachweise der Art für Berlin und Brandenburg vor. Auffallend dabei ist, dass sich diese aus sieben verschiedenen Männchen und zwei Nachweisen von diesjährigen Vögeln zusammensetzen. Nachweise von Weibchen fehlen. Das Verhalten des Zitronenstelzen- M im Jeseriger Bruch ähnelt sehr dem Verhalten eines Männchens, das von H. Haupt, M. Kühn u.a. vom 23.4. bis Mitte Juni 1999 bei Parey beobachtet wurde. MÄDLOW( 2001) führt aus:„ Die Beobachtung in der Unteren Havelniederung bei Parey 1997-99 betrafen jeweils 1 revieranzeigendes M an der gleichen Stelle, wo der Vogel in allen drei Jahren auch futtertragend beobachtet wurde. Für 1999 wurde nachgewiesen, dass der Vogel Helferdienste bei einer Schafstelzenbrut geleistet hat( T. Ryslavy, T. Langgemach u.a.)." Ähnlich verhielt sich das Zitronenstelzen- M 2011 in einem Schafstelzen- Brutbestand am Rietzer See. Zu einer Mischbrut kam es jedoch nicht. Bisher liegen dafür in Brandenburg auch keine gesicherten Nachweise vor.