Nachruf Nachruf 143 Birgit Block(1956–2017) Birgit Block mit einem jungen Uhu kurz vor dessen Beringung. Foto: T. Langgemach. Ende des Jahres 2017 hat uns Birgit Block, unsere langjährige Mitstreiterin im haupt- und ehrenamtlichen Vogelschutz, für immer verlassen. Nach einjährigem Kampf und immer wiederkehrender Hoffnung erlag sie am 05. Dezember ihrer Krankheit im Alter von nur 61 Jahren. Bereits 1984 war sie zur damaligen Naturschutzstation Buckow, heute Staatliche Vogelschutzwarte Brandenburg,gekommen,angeworben von Dr. Heinz Litzbarski, der von ihrem Engagement beim Gänsefang im Wildgansforschungsprojekt der Zentrale für Wasservogelforschung der DDR beeindruckt war. Nach sechs Jahren an der Vogelwarte Hiddensee wurde damit der Großtrappenschutz Birgits neuer Arbeitsschwerpunkt. Hier hatte sie im Laufe der Jahre mit fast allen Facetten des Schutzprogrammes zu tun, von der Kooperation mit den Landwirten und der Betreuung des Schutzgebietes„Havelländisches Luch“ über die Bergung gefährdeter Trappengelege, die Handaufzucht und Auswilderung von Jungtrappen bis hin zu der unvermeidlichen Papier- und Computerarbeit, u. a. dem alljährlichen Projektbericht und auch einer Reihe von Publikationen. Auch die Öffentlichkeitsarbeit für die Naturschutzstation zählte dazu. 1990 war Birgit engagiert beteiligt an der Gründung des Fördervereins Großtrappenschutz e.V. und in den Folgejahren stets Mitglied des Vereinsvorstands. Nach der Umstrukturierung der Naturschutzstation zur Vogelschutzwarte des Landes Brandenburg kamen neue dienstliche Aufgaben hinzu, z. B. die Dokumentation von Vogelverlusten, die Erteilung von Präparationsgenehmigungen, die Koordination des Wildvogelmonitorings im Zusammenhang mit der Vogelgrippe oder die Beantwortung von Anfragen zum Vogelschutz. Zudem betreute sie Praktikanten, Zivildienstleistende und FÖJler, war Ersthelferin und auch für den Arbeitsschutz zuständig. War die tägliche Arbeit beim behördlichen Vogelschutz beendet, ging es regelmäßig in der Freizeit weiter: Vogelpatienten wurden betreut, Vögel beringt (früher auch auf selbst erkletterten Greifvogelhorsten), Kartierungen durchgeführt und vieles mehr. Regelmäßig schlossen sich Nachtschichten an, denn die Lieblingsvögel von Birgit Block waren die Eulen. Vor allem die Untersuchungsergebnisse von ihrer 50 km 2 großen Waldohreulen-Untersuchungsfläche wurden überregional bekannt, denn niemand sonst in Mitteleuropa beschäftigte sich so intensiv mit dieser Art. Aber sie war auch im Steinkauzschutz aktiv, betreute Brutplätze der Schleiereule, entdeckte die ersten Brutplätze des Raufußkauzes im Havelland, beringte Uhus nach deren Ansiedlung im Westen Brandenburgs und freute sich über die Ansiedlung von Sumpfohreulen im Zuge der Lebensraumverbesserungen im Großtrappen-Schutzgebiet. Diese Aktivitäten wurden schon vor einigen Jahren im „Eulenrundblick“ ausführlich gewürdigt( W iesner , J. 2011: Portraits: Birgit Block. Eulenrundblick 61: 147). Wer Birgit Block kannte, wird ihre freundliche, hilfsbereite Art und ihre fast immer gute Laune in Erinnerung behalten. Beim Schutz der Großtrappen, Eulen und anderer Vögel werden wir sie vermissen. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie, vor allem ihrem Vater, ihrem Mann Peter Block(vgl. Otis 16/2008) und dem gemeinsamen Sohn Thomas. Torsten Langgemach
Heft
(2017) 24
Seite
143
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