Heft 
(2017) 24
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142 Otis 24(2017) westlichen Ländern, ein Podium. Nach 1990 konnten leider nur noch 2 Tagungen in Lebus und Blankensee organisiert werden. Nach dem Ableben von Prof. Rutschke und der Ausgliederung der Zentrale für die Wasservogelfor­schung gründete J. Naacke 2000 mit Gleichgesinnten den Förderverein Wasservogelökologie und Feucht­gebietsschutz, zu dessen Vorsitzenden er gewählt wurde. Dabei ging es ihm vor allem darum, die her­vorragende ehrenamtliche Arbeit über mehr als 35 Jahre nicht unterbrechen zu lassen und die Wasser­vogelzählungen in Ostdeutschland weiter zu organi­sieren und fortzuführen. Die Entwicklung beschrieb er als Mitautor der PublikationAlles gezählt? Er­fassung und Schutz der Wasservögel in Ostdeutsch­land des Verlags Natur& Text, Rangsdorf. Erst nachdem die einzelnen ostdeutschen Bundeslän­der das Wasservogelmonitoring in eigene Regie über­nahmen, wurde der Förderverein 2009 liquidiert, schweren Herzens, denn es schmerzte ihn sehr, die aus ökologischer und zoogeografischer Sicht sinnvol­le Zusammenführung der Wasservogelzählungen in den ostdeutschen Bundesländern aufzugeben. Auch wenn er danach weiter mit der Zentrale des DDA in Münster eng zusammenarbeitete, blieb das für ihn eine Lücke im Bereich der Wasservogelforschung und des Feuchtgebietsschutzes. So war es eine seiner letzten Aufgaben, die Auswertung, digitale Datenbe­reitstellung und Übergabe an die Verantwortlichen in den einzelnen Bundesländern für die Zeit ab 1965 zu übernehmen. Dadurch behielt er engen Kontakt zu den Koordinatoren vor allem in den ostdeutschen Bundesländern, aber auch in ganz Deutschland, nun unter dem Dach des DDA und der Zentrale in Müns­ter, aber auch innerhalb des NABU. Es entstanden Freundschaften, die bis zuletzt Bestand hatten. Wir alle verlieren einen guten Freund und die Orni­thologie einen über die Grenzen Brandenburgs hin­aus bekannten kenntnisreichen Wissenschaftler und zugleich Hobbyornithologen. Lothar Kalbe, Stücken