Ryslavy: Erfassung ausgewählter Brutvogelarten in den brandenburgischen Kiesgruben 2016 83 Kiesgruben-Erfassung klar, dass nur großflächige Kiesgruben für den Brachpieper in Frage kommen würden. Jedoch konnte durchaus mit einer etwas höheren Anzahl besetzter Gruben gerechnet werden, als es mit den nur 8 besetzten aktuell der Fall ist. Während 4 Kiesgruben in Nord-Brandenburg (Oberhavel, Uckermark/Barnim) besetzt waren, wurden in der Niederlausitz je ein Revier in 3 Gruben festgestellt. Ein weiteres Revier befand sich in OstBrandenburg in Hartmannsdorf/LOS. feulicherweise relativ viele MitstreiterInnen Gebrauch. Deshalb sollen diese Teilergebnisse in dieser Auswertung zumindest mit eingebracht werden. Besonders intensiv wurden dabei im Kreis Barnim folgende drei Kiesgruben erfasst: Ruhlsdorf(44 ha, davon 26 ha Gewässer) mit 66 festgestellten Vogelarten, Althüttendorf(84 ha, davon 5 ha Gewässer) mit 70 sowie die zu den flächenmäßig größten brandenburgischen Kiesgruben gehörende Kiesgrube Hohensaaten(137 ha, davon 37 ha Gewässer) mit 79 festgestellten Vogelarten(alle A. Thieß). 3.2.1 Sandheiden und Ruderalflächen Die meisten Kiesgruben wiesen in Teilbereichen Ruderalflächen und gebüschbestandene Bereiche auf. Teilweise sind auch sogar Sandheiden mit Zwergstrauchheiden vertreten. Nachfolgend sind die Meldungen ausgewählter festgestellter Arten der Sandheiden und Ruderalfluren aufgelistet: Abb. 23: Übersicht der Brachpieper-Vorkommen in Kiesgruben in Brandenburg 2016(n = 8). Fig. 23: Overview of Tawny Pipit occurrence in gravel pits in Brandenburg 2016(n = 8). Bei der Brutvogelatlas-Kartierung 2005 –2009 wurde in Brandenburg ein Bestand von nur noch 610 –730 Rev. ermittelt( R yslavy et al. 2011), wobei sich die Schwerpunktvorkommen in den Bergbaufolgelandschaften der Niederlausitz befanden. Demnach spielen Kiesgruben nur eine untergeordnete Rolle als Bruthabitate des Brachpiepers in Brandenburg. Zumindest ist dies ein klares Ergebnis der Erfassung, was in dieser geringen Anzahl nicht unbedingt zu erwarten war. 3.2 Weitere Arten(Auswahl) Neben den obligatorischen Ergebnismeldungen zur Erfassung der fünf Zielarten stand es den ErfasserInnen offen, die Revierzahlen zu weiteren erfassten Arten zu melden. Von dieser Möglichkeit machten erArt Rebhuhn Wachtel Wendehals Wiedehopf Raubwürger Neuntöter Turteltaube Pirol Heidelerche Sperbergrasmücke Dorngrasmücke Schwarzkehlchen Braunkehlchen Bluthänfling Grauammer Kiesgruben Anzahl 5 1 13 9 7 117 3 17 89 8 35 57 18 40 58 Brutbestand BP/Rev. 5 1 13 9 7 163 4 19 107 12 63 101 34 74 120 Rebhuhn Perdix perdix In 5 Kiesgruben(2 aktiv, 3 aufgelassen) mit gemeldeten Rebhuhn-Vorkommen wurde je ein BP/Rev. registriert. Diese befinden sich alle in Nord-Brandenburg. Das Rebhuhn ist in Brandenburg inzwischen eine seltene Brutvogelart mit wohl maximal nur noch 500 – 600 BP/Rev.
Heft
(2018) 25
Seite
83
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