Heft 
(2018) 25
Seite
89
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Möckel & Raden: Verbreitung und Lebensraum des Raufußkauzes im Süden Brandenburgs 89 Abb. 1: Weiblicher Raufußkauz schaut nach der Kratz­probe aus seiner Bruthöhle(10.04. 2011). Foto: J. Kunert. Fig. 1 : Female Tengmalms Owl Aegolius funereus looks out of its nest hole after the scratch test. Abb. 2: Junge Raufußkäuze, zur Beringung aus der Brut­höhle genommen(07.05.2011). Foto: J. Kunert. Fig. 2: Young Tengmalms Owls Aegolius funereus, taken out of the nest hole for ringing. Zum Fang der Männchen wurde eine spezielle Fal­le entwickelt( M öckel 1989). Das mit Hilfe der Be­ringung untersuchte Raum-Zeit-Verhalten und die erhobenen brutbiologischen Daten bleiben hier un­berücksichtigt. Die standardisierte Erhebung in der Rochauer Heide erfolgte letztmalig im Frühjahr 2006. In den Jahren 2007 und 2008 wurde noch die Anzahl der ru­fenden Männchen erfasst.Ab 2009 blieb es bei stich­probenartigen Kontrollen des Waldgebietes. Erst die Erhebung im Frühjahr 2017 erlaubt wieder einen Vergleich. Nun erfolgte das abendliche Verhören zwischen 15. Februar und 11. März. Durch 16 Einsätze bei geeignetem Wetter, verteilt über vier Wochen, wurde die Kontrollfläche bearbeitet. Dazu wurde jeweils ein Teil der Rochauer Heide etwa zwei Stunden lang ab Einbruch der Dunkelheit zu Fuß begangen. Eine Klangattrappe kam erneut nicht zum Einsatz. Die ersten Höhlenkontrollen erfolgten zwischen 3. und 29. April 2017. Dabei wurden die Höhlen­bäume des Schwarzspechtes in jeder Forstabteilung (in der Regel 725 m lang, 375 m breit) gesucht und mit Farbspray markiert. Bei den Folgekontrollen im Mai und Juni wurde das ermittelte Höhlendarge­bot erneut abgegangen(Kratzprobe). Dabei kam es noch zum Fund einzelner, vorher übersehener Höh­lenbäume. Die Bruten des Raufußkauzes wurden wiederum durch Ersteigen des jeweiligen Höhlen­baumes in Augenschein genommen. 2.2 Wälder der Niederlausitz außerhalb der Rochauer Heide Bald nach Beginn der Studie in der Rochauer Heide wurde der Raufußkauz auch in benachbarten Wal­dungen bestätigt. Eine standardisierte Erhebung war hier personell nicht abzusichern. Realisiert wurden ab 1994 stichprobenartige Kontrollen. Diese begannen zur Frühjahrsbalz(Ende Januar bis Mitte März) durch Befahren der Wälder mit dem Auto. Bei zahlreichen Stopps nach Einbruch der Dunkelheit wurde in wind­armen, trockenen Nächten die Art akustisch geortet. Im Frühjahr wurde dann nach Bruten gesucht. Dies geschah durch Bekratzen der oft aus den Vor­jahren bekannten Höhlenbäume und erfolgte in drei Durchgängen(April, Mai, Juni). Auf Grund der Grö­ße der Wälder dürften einzelne Höhlenbäume und Bruten übersehen worden sein. Das Ergebnis zeigt damit den Mindestbestand der Art. Auch konnten nicht alle Wälder in einer Saison bearbeitet werden. Die Schwerpunkte wechselten von Jahr zu Jahr. Das Vorgehen nach dem Fund einer Brut ist mit dem in der Rochauer Heide vergleichbar(Beringung der Jungvögel, Fang der Altvögel).