Heft 
(2018) 25
Seite
101
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Möckel & Raden: Verbreitung und Lebensraum des Raufußkauzes im Süden Brandenburgs 101 Abb. 11: Mittelalter Bestand der Rotbuche mit Höh­len des Schwarzspechtes, wovon eine im Frühjahr 2017 dem Raufußkauz zur Brut diente(Rochauer Heide, 09.04.2017). Foto: R. Möckel. Fig. 11: Middle-aged stand of European Beech Fagus syl­vatica trees with Black Woodpecker Dryocopus martius cavities, one of which was used as a breeding site by Teng­malms Owl Aegolius funereus in spring 2017(Rochauer Heide. Abb. 12: Auch in Traubeneichen-Althölzern ohne Kie­fer im Oberstand kam es in den Anfangsjahren zu Bruten des Raufußkauzes(Rochauer Heide, 06.04.2017). Foto: R. Möckel. Fig. 12: In the early years, the Tengmalms Owl Aego­lius funereus also bred in old Sessile Oak Quercus petraea woodland, with the Pine Pinus sylvestris absent in the top­most layers(Rochauer Heide). Abb. 13: In jüngeren Kiefernbeständen bieten Höh­len des Schwarzspechtes in Hängebirken(roter Ring) dem Raufußkauz eine Brutmöglichkeit(Rochauer Heide, 08.04.2017). Foto: R. Möckel. Fig. 13: In younger Pine Pinus sylvestris stands, Black Woodpecker Dryocopus martius cavities in Birch Betula pendula(red ring) offer breeding opportunities for Teng­malms Owl Aegolius funereus(Rochauer Heide). einen geräumigen Brutplatz geboten. Neu gebaute Höhlen wurden in dieser Baumart keine gefunden. Offenbar hat der Schwarzspecht seit über zehn Jah­ren keine Höhlen mehr in Traubeneichen angelegt und bevorzugt dafür jetzt die älter gewordenen Rotbuchen. Oft sind mittelalte Kiefern noch zu schwach, während die gleichaltrigen, schneller eine für den Schwarzspecht nutzbare Stammstärke erreichenden Hängebirken(Begleitbaumart) sich schon für die Höhlenanlage eignen. In vier Beständen stellten sie den einzigen Höhlenbaum, was im Frühjahr 2017 ein Raufußkauz zur Brut nutzte(Abb. 13). Die in der Rochauer Heide erzielten Resultate lassen sich auf alle untersuchten Wälder übertragen. Eine Aufnahme des für den Raufußkauz verfügbaren Angebotes an Schwarzspechthöhlen erfolgte hier nicht. Außerhalb der strukturreichen Wälder im Besitz des Landes Brandenburg und naturnah wirt­schaftender Stiftungen ist das Angebot an Schwarz­spechthöhlen meist gering und beschränkt sich fast nur auf die Kiefer als Höhlenträger. Rückschlüsse auf die zur Brut genutzten Habitate liefert eine Zusammenstellung der Baumarten, in denen der Raufußkauz zur Brut schritt(Abb. 14). In allen Waldgebieten der westlichen Niederlausitz ist es die Kiefer. Wo Begleitbaumarten selten sind (Babbener Heide, Waldkomplexe Weiß- und Grün­haus), finden über 90 % der Bruten in Kiefern statt. Im Mittel sind 6 % von ihnen bereits abgestorben.