Otis 25(2018): 121 – 123 Notizen zu Bruten von Kohlmeise Parus major und Blaumeise Parus caeruleus in der Uckermark Torsten Blohm B lohm , T.( 2018): Notizen zu Bruten von Kohlmeise Parus major und Blaumeise Parus caeruleus in der Uckermark. Otis 25: 121–123. Im Rahmen brutbiologischer Untersuchungen an kastenbewohnenden Kleinvögeln im Carmzower Wald bei Prenzlau(Landkreis Uckermark) wurden bei der Kohlmeise ein ungewöhnlich kleines Ei und ein 17–er Gelege sowie bei der Blaumeise ein sehr früher Legebeginn festgestellt. B lohm , T.( 2018): Notes on Great Tit Parus major and Blue Tit Parus caeruleus broods in the Uckermark. Otis 25: 121–123. In the course of studies of the breeding biology of small bird species using nest boxes in the Carmzow woodland near Prenzlau(Rural District of Uckermark), an unusually small Great Tit egg, as well as a clutch of 17 was discovered. A very early start to egg-laying was also recorded for a Blue Tit. Torsten Blohm, Dorfstraße 48, OT Schönwerder, 17291 Prenzlau, E-Mail: torsten-blohm@t-online.de Im Carmzower Wald, einem etwa 45 ha großen Waldgebiet 13 km nordöstlich von Prenzlau, Nordostbrandenburg, Landkreis Uckermark, erfolgten in den 1990er Jahren brutbiologische Untersuchungen an kastenbewohnenden Kleinvögeln. Die Untersuchungsreihe wurde im Jahre 2013 wieder aufgenommen. Die Ergebnisse sollen zu einem späteren Zeitpunkt ausgewertet werden.An dieser Stelle seien vorab drei bemerkenswerte Befunde mitgeteilt: 1 Ungewöhnlich kleines Ei einer Kohlmeise Zwischen 01. und 07.05.2016 legte eine Kohlmeise im Kasten 20 ein einziges Ei und bebrütete es bis mindestens 17.05., also über einen Zeitraum von wenigstens elf Tagen, erfolglos. Das Ei war reinweiß und maß nur 12,0 x 8,9 mm(Abb. 1). B auer et al.(2005) nennen für Kohlmeiseneier folgende durchschnittliche Größen: Luxemburg, 206 Eier: Länge 15,1–20,6 mm; Breite 11,7–14,5 mm; Ø 17,7 x 13,2 mm, Hessen, 2.380 Eier: Ø 17,6 x 13,3 mm, ehemalige Tschechoslowakei: Ø 636 Eier: 17,6 x 13,4 mm. K ummer (1986) diskutiert die Problematik sogenannter„Zwerg-“ und„Spareier“ auf Grundlage eigener Erfahrungen und einer umfassenden Literaturauswertung. Er kommt zur Einschätzung, dass solche abnormen Eier selten vorkommen, aber grundsätzlich weder auf bestimmte Arten noch auf bestimmte geographische oder klimatische Regionen beschränkt sind. Seine Aussage, dass Spar- und Zwergeier vorherrschend rundlich und in der Färbung häufig intensiver als Normaleier sind, bestätigte sich im hier beschriebenen Fall nicht. 2 17–er Gelege einer Kohlmeise Am 15.04.2014 legte eine Kohlmeise ihr erstes Ei im Kasten 19. Der Legebeginn korrespondierte mit dem anderer Paare. Am 19.04. lagen fünf bedeckte Eier im Nest; am 27.04. flog ein adulter Vogel von einem teilweise bedeckten, warmen Gelege ab, das 13 Eier enthielt; und am 03.05. blieb der fest brütende Altvogel auf dem Nest. Bei der Beobachtung am 13.05. fanden sich dann jedoch 16 Jungtiere, die jüngsten frisch geschlüpft, die ältesten etwa drei Tage alt, sowie ein ungewöhnlich kleines Ei mit den Maßen 15,1 x 11,2 mm. Bei Kontrollen am 17. und 23.05. waren noch alle Jungtiere im Kasten(Abb. 2) und am
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(2018) 25
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