Heft 
(2018) 25
Seite
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Blohm: Notizen zu Bruten von Kohlmeise und Blaumeise in der Uckermark 123 30.05. alle ausgeflogen. Bei den Kontrollen zur Nest­lingszeit warnten jeweils zwei Altvögel, mit hoher Wahrscheinlichkeit fütterte auch nur ein Paar. B auer et al.(2005) fassen zur Gelegegröße zu­sammen:6 –12(3 –15), am häufigsten 7–10; Gelege ab 15 Eiern wohl von 2 Weibchen oder Doppelgele­ge eines Weibchens. G lutz von B lotzheim & B auer (1993) geben an:Auf Grund ununterbrochener, re­gelmäßiger Legefolge könnten in Ausnahmefällen auch Gelege von 16, 17 und 18(U. Glutz) oder sogar 20 Eiern(Tijttes, Ardea 16, 1927) einem einzigen Weibchen zuzuschreiben sein, meist stammen aber  14 Eier von zwei Gelegen desselben Weibchens oder von zwei verschiedenen Weibchen. B laschke (2001b) nennt für Brandenburg als Extremwert un­ter 882 Bruten lediglich 1 x 15 Eier und äußert ohne weitere Quellenangabe:Sehr große Gelege mit bis zu 19 Eiern sind meist Doppelgelege. Nach Zusam­menstellung desselben Autors flogen aus 887 doku­mentierten Bruten in zwei Fällen maximal 14 Junge aus. Im vorliegenden Fall wurde nachweislich zwi­schen 15.04. und 27.04. täglich ein Ei gelegt, ver­mutlich am 01.05. das 17., ein ungewöhnlich kleines Sparei, aus dem kein Jungvogel schlüpfte. Das Gelege wurde vermutlich ab Ablage des 14. Eies be­brütet. Die Beobachtungen sprechen dafür, dass ein Weibchen über einen Zeitraum von 17 Tagen täglich ein Ei legte und kein zweites Weibchen an dem un­gewöhnlich großen Gelege beteiligt war. Bemerkens­wert ist darüber hinaus, dass alle 16 geschlüpften Jungen ausflogen. 3 Früher Legebeginn bei einer Blaumeise Am 31.03.1990 legte eine Blaumeise zu einem un­gewöhnlich frühen Zeitpunkt das erste Ei im Kasten 26. Das Vollgelege bestand aus 14 Eiern. 12 Jungvö­gel schlüpften und flogen aus. In mittlerweile mehr als 30–jährigen Untersuchungen an Kastenbrütern wurde ein derart früher Legebeginn nicht wieder festgestellt. 1990 war generell ein Jahr mit besonders frühem Legebeginn bei den Meisen – je ein weiteres Blaumeisenpaar begann am 3.,5.und 6.April mit der Eiablage, zwei Kohlmeisenpaare am 4. bzw. 7.April. G lutz von B lotzheim & B auer (1993) erwähnen drei Februargelege und zwei Märzgelege der Blau­meise aus verschiedenen Regionen Deutschlands bzw. der Schweiz. B auer et al.(2005) geben zum Legebeginn an:In Mitteleuropa frühestens Ende März/Anfang April, Hauptzeit meist nach Mitte Ap­ril bis Anfang Mai. D ittberner (1996) und B laschke (2001a) erwähnen den hier beschriebenen Fall als frühestes Datum für die Uckermark und das Land Brandenburg. Literatur B auer , H.-G., F iedler , W.& E. B ezzel (2005): Das Kompen­dium der Vögel Mitteleuropas – Passeriformes – Sper­lingsvögel.Aula-Verlag,Wiebelsheim, 622 S. Blaschke, W.(2001a): Blaumeise Parus caeruleus (Linna­eus, 1758). In: Die Vogelwelt von Brandenburg und Ber­lin, Natur und Text, Rangsdorf, 545 –548. Blaschke, W.(2001b): Kohlmeise Parus major (Linnaeus, 1758). In: Die Vogelwelt von Brandenburg und Berlin, Natur und Text, Rangsdorf, 548 –550. Dittberner, W.(1996): Die Vogelwelt der Uckermark mit Schorfheide und unterem Odertal. Verlag Erich Hoyer, 392 S. Glutz v. Blotzheim& H.-G. Bauer(1993): Handbuch der Vögel Mitteleuropas – Band 13/I. Aula-Verlag, Wiesba­den, 808 S. Kummer, J.(1986): Über Spar- und Zwergeier. Beiträge zur Vogelkunde 32, 17–26.