Heft 
(1896) 5
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17. (6. öffentl.) Versammlung des IV. Vereinsjahres

Mittwoch, den 18. März 1896, abends Uhr.

im Bürgersaale des Rathauses.

Der Vorsitzende teilt mit, dass laut des früher gefassten Beschlusses des Vorstandes und Ausschusses die Neuwahlen für beide Körper­schaften in der nächsten ordentlichen Aprilsitzung stattfinden werden.

1. Erinnerungstücher. Der 2. Vorsitzende, E. Friedel teilt mit, wie ihn Dr. Johannes Bolte auf das seiner Meinung nach älteste be­druckte Taschentuch, aus dem Jahre 1548 stammend, mit dem Hinweis aufmerksam gemacht habe, dass es bei E. , van der Straeter La musique aux Pays-Bas, 7, 421 (1887) abgebildet sei. Dasselbe enthält ein von Benedikt Appenzeller komponiertes lateinisches Marienlied mit einer Widmung an die Königin Marie von Ungarn, eine Schwester Karls V.

2. Eberesche mit Apfel und Birne. Hinsichtlich des sogen. Wunderbaums an der Görlitzer Bahn nahe dem Baumschulenweg vgl. die Mitteilung des Herrn E. Schenk in Jahrg. IV. S. 286 und des Herrn Dr. Bolle S. 289 schreibt Herr Stations-Ver walter Richter d. d. Ludwigsfelde den 27. Febr. 1896 Folgendes:Auf die geehrte Anfrage vom 24. d. M. teilen wir Ihnen ergebenst mit, dass nach ein- gezogenen Erkundigungen ein solcher Baum auf Bahnhof Grossbeeren gestanden hat, aber seit zwei Jahren weggehackt worden ist. Auf diesem Ebereschen-Baum ist auf der halben Seite eine Birne auf­gepfropft gewesen, hat in früherer Zeit grosse etwas bitter schmeckende Birnen getragen und zum Teil auch Ebereschen. In letzter Zeit soll aber die Eberesche die Birne überwuchert und todt gemacht haben. Auf hiesigem Bahnhof steht im Garten des Bahnmeisters, wie derselbe sagt, ein Apfelbaum auf eine Eberesche an der Wurzel aufgepfropft; dieser Baum mittlerer Stärke trägt einen schönen roten dauerhaften Apfel und hat im vorigen Jahre viel Früchte getragen.

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