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17. (6. öffentl.) Versammlung des IV. Vereinsjahres.
dass auch wir einmal getrennt werden könnten, ach meine Hertzens-Freundin, dann könnte ich nicht mehr mein Hertz in Deinen Busen ausschütten, sähe keine gefühlvolle Thräne mehr bey meinem Schmertz Deinem
Auge entrollen - nicht mehr Dein unschuldsvolles
Lächeln bey meinen Freuden - ach.
Doch nicht für diese Unterwelt Schliesst sich der Freundschaft Band Nein wenn der Vorhang fällt,
Wird erst ihr Werth erkannt.
Züllichau Dieses zum Andenken an Deine wahre Freundin
den 31. Juny 1794. Gottliebe Cronin.
Simbolum: Es gehet nicht immer: Tuck, Tuck, Väterchen Tuck. Dieses zum Andenken an die Reise nach Sch.
14.
Züllichau
Lasst die Sorgen finstern Greisen
Die die, junge Welt vergisst,
Der vermehrt die Zahl der AVeisen Der als Jüngling scherzt und küsst.
Bey Lesung dieser wenigen Zeilen erinnern
den 30. Okt. 1795.
Sie sich Ihres aufrichtigen Freundes Meyer Itzig.
15. Leben Sie, theuerste Freundin so lange glücklich fröhlich und vergnügt, bis nach späten Jahren, die aufgehende Sonne Ihren Grab-Hügel bestrahlt (Abbildung eines Grabhügels von der Morgensonne beschienen.)
Züllichau Zur Fortdauer des freundschaftlichen An-
den 29. März 1795. denkens empfiehlt sich hierdurch Ihr Freund
Bogumil Kierski.
16. Den Beschluss mache ein Stammbuchbl att der unglücklichen von Goethe einst geliebten Wilhelmine Herzlieb. Mit Wiedergabe desselben wird auch den Goethe-Forschern gedient sein. In fester, ausgeschriebener Handschrift, mit leider sehr verblasster Tinte lautet es: Freundschaft steht fest, sowie im Ungewitter Gebirge
Gottes stehn.
Ihr Maass ist Ewigkeit, kein Tod kann sie und keine
Zukunft sterben sehen.
Züllichau Zur
den 31. März 1811. freundschaftlichen Erinnerung
an
Ihre Sie innig liebende Wilhelmine Herzlieb.
Das beifolgende Facsimile giebt die Handschrift der vom Dichter einst so heiss geliebten Jungfrau wieder.