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\V, v. Scliulenburg, Märkische Kriluterei aus dem Kreise Teltow.
Machholda (Juniperus communis). (Machliolder sieht man öfter von den Bauern als Hecken angepflanzt, ebenso um die Kirchhöfe, auch hier und da in schönen alten Stämmen, cypressenartig, im kleinen Vorgarten vor den Häusern).
Malinekene, Mallineken (Kubus idaeus), wachsen wild im langen Struk bei Gadsdorf. Her lange Struk ist ein sumpfiges Gelände, bewachsen mit Erlen, Birken und verschiedenem Gebüsch.
Mannsuntreu e, vereinzelt; — Männertreue (?) vereinzelt (Veronica chamaedrys Bolle) (so genannt, weil die Blume gepflückt alsbald verwelkt), Sylt nt wie i lunde klöten (ein mir unbekannt gebliebenes Kraut).
Messmelle (eine Art des Chenopodium; — ? Chenopodium album
Bolle.
Mederick, Möderick, Mödrick, Müdrick, Merderick, Merredick (Armoracia rusticana).
Mo*n (Papaver somniferum). Früher wurde viel Mohn gesät. Von Mohn wurde Suppe gekocht, wenn har jeräwe war; ok jejätii up de Stulle jeschmärt un up Pellknödeln, ok Sylvesta Mohipielen jemockt f ok in Fastnacht. Tu de Mo‘npielen brukten se Mo*n, Semmeln, Mel'k un Zucka. Ok Honichwäta muckten se au statts Zucka.
Modi (Moos). Die Worte Modi und Posch, als Bezeichnung für Moosarten, werden von vielen Leuten und in vielen Dörfern ohne Unterschied für einander gebraucht, manche dagegen machen bestimmte Unterschiede zwischen M. und P. So fand ich, dass man Sumpfmoos und Moos im Walde, auch Finkenmoch, Moos auf den Dächern und Flechten an den Bäumen Modi nannte. Andere sagten aller auch ebenso für letztere Posch und für ersteres Modi. Im allgemeinen scheint Modi den jünger» Leuten nicht mehr so geläufig und das Wort Moos den alten Leuten wenig geläufig zu sein.
Von einer geschlachteten Gans hörte ich sagen: „Die Janss is unjeheuer (sehr) mochich (d. h. wollich, hatte viele fiene Dunen)“. Wenn die Gans gerupft ist, sitzen noch feine Fläumehen daran und an der betreffenden Gans waren sehr viele.
Modi ist das wendisch-,slavisclie Wort für Moos. Modiheide ist der Name eines Waldteils in der herrschaftlich Baruther Forst, westlich von Barutli. Mocliow und Mochwitz sind bekannte Dorf- und Eigennamen, so hiess z. B. hier in der Gegend ein Förster in der Kummers- dorfer Forst Mochwitz. Das besagt aber nicht immer, dass Leute mit diesem Namen von Wenden oder Slaven abstammen, denn viele deutsche Leute in Deutschland haben früher ihre Namen von der Örtlichkeit her bekommen.
Mohrrö, Mgrö; vereinzelt M5re; mehre Mgrö'n (Daucus Carola). Es giebt witte un ro'de un jäie.