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W. v. Schulenburg, Märkische Kräuterei aus dem Kreise Teltow.
Jungfrau Rieke hat sich umgedreht.
Der Bräutjam hat den Kranz geschickt Mit lauter grüne Blätter.
O wie wird der Bräutgam lachen,
Wenn die Braut wird Hochzeit machen.“
In Ostpreussen (Beihnunen, Kreis Darkehmen) sagten die Kinder beim Spiel:
„Ringe, Ringe, Rosenkranz,
Mäke danz,
Schpinne jäle Siede Oppe hoge Wiede,
Eierschalen, noch emal
Junfer Liske, sett Di däl.“ S. Klei.
W. V. 40. Im Volksmärchen kann die Stieftochter nicht nach
Kirche, weil sie kein Kleid hat. Da ging sie an eine Weide und sprach:
„Guten Tag, Weide,
Ich bring Dir ein altes Geschmeide,
Gieb mir Dein neues.“
und kriegte jedesmal ein neues Kleid. Das erste Mal zog sie die Sterne
an, das zweite Mal den Mond und das dritte Mal die Sonne. Und
jedesmal (nach der Kirche) . .. legte (sie) das Kleid wieder an der Weide nieder.
Willet Verjettmeinich (Myosotis palustris; auch Myosotis arveusis) wasst hoch up de Wäsen.
Wenn im Dorfkrug die Musikanten (d. h. die Spielleute) aufspielen beim Tanze, so singen sie dazu:
„Ick wärre Dei nich verjä'tn,
Ick hebbe Dei all verjätt, jätt, jätt‘‘
(bezieht sich auf die Liebe zu Mädchen, vergleiche dazu das Kraut Manusuntreue.)
Windhalm (eine Grasart).
Wintaj.rü*n , Iminajrün (Vinca minor), mäken se Krause von. Wirzichko hl, siehe Kohl.
Wirsingkohl heisst am Rhein: Savoyen; wurde in Ostpreussen genannt: Welscher Kohl (Königsberg).
Wittn Koll i, siehe Kohl.
Witte Müre (Stellaria media?? — Cerastium aquaticum Bolle?) Witte Rade (Lyclmis alba L.). Wer det s chniede nde Wfita häd, denn dree sonne K no'tn jekocht tu Thee un denn jedrunkn. Et wern die jrö'nen Knotn jesammelt un de wittn BliV'du.
Witterö% Wittero', Stoppelrübe (Wasserrübe).
Wrukke, siehe Korö'.
Wulfsrankn (Sedum acre).