Heft 
(1896) 5
Seite
306
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Volkstümliche Soldatenlieder.

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unterm Volke zu leben, z. B. auf dem Lande. Im übrigen muss ich auf das in genanntem Vortrage Gesagte verweisen.

Das in KölilersDeutschem Tuschen-Liederbuch angeführte Lied Ich bin ein lustger Grenadier (in welchem die 2. Strophe beginnt: Des Morgens, wenn ich früh aufsteh), wird in Berliner Kasernen gesungen:

]. Wenn ich des Morgens früh aufsteh

Und zu meinem Braunen geh,

Dann beseh ich erst verlier,

Ob an ihm was Neues wär.

6. Auf dem Kreuzberg angekommen,

Wird die Lanz auf Land genommen.

Augen rechts! wird kommandiert Und.in Zügen aufmarschiert.

(15 Strophen.)

Herr Direktor 11. Seide-Berlin schrieb mir:dass viele einzelne Kompagnien ihre besonderen Lieder hätten, wie das nachstellende Lied, welches schon vor einigen dreissig Jahren in der 11. Kompagnie des Kaiser Alexander-Regiments gesungen wurde und welches auch wohl noch heute gesungen wird:

Wir alle unternandcr Sind Garde-Grenadier Vom Kaiser Alexander Und dabei Füsilier.

Wer ist es denn, der sic nicht kennt,

Die immer spät und früh',

Die man nur die mobile nennt,

Die eilfte Kompagnie V

Ferner teilte mir Herr Direktor Seide das sogenannteMaikäfer­lied mit, das nach der MelodieWohlauf, die Luft geht frisch und rein gesungen wird:

1. Hört, Kameraden! Sum, sum, sinn,

So gehts auch hier im Kreise

Sagt, Kameraden, sum, sum, sum

Kennt Ihr die neue Weise?

Maikäfer seheinens mir zu sein,

Die lustigsten von allen,

Die allen Leuten, gross und klein,

In ganz Berlin gefallen.

2. Schwirrt einer mal die Strasse lang,

Bleibt jedes Mädchen stehen,