Heft 
(1896) 5
Seite
507
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Thätigkeit der Brandenburg. Provinzial-Kommission für die Denkmalspflege. 507

mancherlei niedlichen Gaben, mit denen die der Terpsichore huldigenden Paare freigiebig ausgestattet wurden.

Thätigkeit der Brandenburgischen Provinzial- Kommission für die Denkmalpflege.

Die Provinzial - Kommission für die Denkmalpflege in der Provinz Brandenburg hielt am 19. Dezember v. J. unter Vorsitz des Herrn Oberpräsi­denten Dr. von Achenbach im Landeshause der Provinz eine Sitzung ab. Nach Einführung des in die Kommission an Stelle des verstorbenen Mitgliedes von Meyer-Arn8wakle neu gewählten Landesdirektors a. D. Dr. v. Levetzow und des in seiner Stellung dieser Kommission angehörenden Landesdirektors Frciherm von Man teil fiel fand die Wahl einer Anzahl von Vertrauensmännern für die Denkmalspflege an Stelle ausgesehiedener statt. Von einer der Ver­sammlung durch den Herrn Oberpräsidenten vorgelegten, im Kultusministe­rium bearbeiteten Zusammenstellung über den Stand der Organisation der Denkmalpflege in den einzelnen Provinzen der Monarchie wurde Kenntnis genommen; es ergiebt sich aus der Zusammenstellung, dass mit Ausnahme des Regierungsbezirkes Wiesbaden die Denkmalpflege überall geordnet ist.

Der Provinzial-Konservator Geh. Baurat Bluth berichtete sodann über den vernachlässigten Zustand der vor dem Neuenburger Thore in Soldin be- legenen St. Gertrud-Kapelle eines aus dem XIV. Jahrhundert stammenden Bauwerkes von sehr edlen Verhältnissen. Den eifrigen Bemühungen des Herrn Oberpräsidenten, die Körperschaften der Stadt und der Domgemeinde zu einer ordnungsmässigen Wiederherstellung und einer würdigen Restau­ration zu bewegen, sind leider nicht von Erfolg gewesen, obwohl der da­malige Landesdirektor sich geneigt erklärt hatte, eine namhafte Beihülfe aus den Fonds der Provinz für die stilgemässe Restauration der Kapelle bei dem Provinzial-Ausschusse zu beantragen. Aus den von dem Provinzial-Konser­vator vorgelegten Zeichnungen gewann die Kommission die Ueberzeugung von dem Denkmalswerte der Kapelle, für deren Erhaltung auch nach einem Berichte des Vertrauensmannes Rechtsanwalt Damitz zu Soldin eine baldige Restauration dringend zu wünschen sei. Nach dem Berichte des letzteren sei gegenwärtig, mehr als bisher, auf eine Geneigtheit der Domgemeinde Soldin zur Beteiligung an den Kosten der Restauration, insbesondere der Kosten fiir die innere Ausstattung zu rechnen. Die Versammlung stimmte dem Pro­vinzial-Konservator darin bei, dass die Wiederherstellung der Kapelle in

baulichen Würden und deren stilgemässe Restauration in den überkommenen Formen anzustreben sei und richtete an den Herrn Oberpräsidenten das Er­suchen, die dieserhalb früher stattgehabten Verhandlungen wieder aufzu­nehmen, welches dieser gerne zusagte.

Auf eine dem Provinzial-Konservator im Juni v. J. zugegangene An­zeige, dass der bekannte Schlossberg bei Burg in seinem Bestände gefährdet sei weil eine Bahn von Lübben bezw. Lieberose nach Cottbus selben hindurch geführt werden solle ' 1» l »

hat derselbe alsbald

durch den- dem Herrn Mi-