Heft 
(1898) 7
Seite
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Kleine Mitteilungen.

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Transport 530,25 Mk.

Hierzu kommen noch: Sammlungen in Joachimsthal . .

Beitrag der Stadt Joachimsthal . Sammlung des Herrn Mtiller-Bohn

ca. 690, Mk.

Gesamt-Einnahme 1735,25 Mk.

Berlin, den 1. April 1898.

Der Schatzmeister: R. Buch holz.

Aus der vorstehenden Übersicht geht hervor, dass noch nahe an 1000 Mk aufzubringen sind, um alle Kosten des Denkmals zu bestreiten Wir dürfen hoffen, dass auch aus den Kreisen der Mitglieder derBranden- burgia, die recht eigentlich berufen ist, das gute Werk zu fördern, Beiträge zum Andenken an den verdienstvollen märkischen Schriftsteller und Sänger geopfert werden.

Vorstand der Gesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg u. Berlins.

Karnickel hat angefangen. Unter der RubrikLokales brachte die National-Zeitung vom 28 Oktober 1897 (Morgenausgabe) folgende Notiz: Ihren siebzigsten Geburtstag feiert in diesem Jahre eine Redensart, die auf Berliner Boden entsprossen ist und sich die Welt, soweit die deutsche Zunge klingt, erobert hat. Ja, auch die Vogesen hat die sprichwörtliche lustige Wendung überschritten: der Karnickel hat angefangen (cest le lapin qui a commence). Während man früher annahm, sie sei am Rhein entstanden, weil sie auf einem der bekannten, von Düsseldorfer Künstlern in den vierziger Jahren herausgegebenen Monatsblätter sehr wirk­sam illustriert erschien, hat Georg Buchmann bereits ihren Berliner Ursprung nachweisen können, und in den neueren Auflagen derGeflügelten Worte ist der Verfasser oder Erfinder oder wenigstens der, unter dessen Namen die Wendung zuerst gedruckt erschien, namhaft gemacht. Die Redensart er­scheint zuerst in einer kleinen gereimten ErzählungEigennützige Dienst­pflicht betitelt, als Schlusspointe. Der grosse Pudel eines stattlichen Herrn zerzaust ein friedliches Kaninchen, das einer Hökerin auf dem Markte gehört, und dieses haucht unter der Wut des Köters bald seine zarte Seele aus. Die Hökerin fordert Ersatz, will den Hundebesitzer um eine grosse Summe prellen und droht mit der Obrigkeit, obwohl der Herr sich bereits zum zehn­fachen Schadenersatz bereit erklärt hat. Da mischt sich ein Schusterjunge in den Zank und rät dem Herrn, getrost zum Rathaus zu gehen,denn, so schliesst er:

Diese kleine Erzählung befindet sich in einem Heft, betitelt:Mixpicke und Mengemus, eingemacht von H. Lami. Mit 16 kolorierten Steinab­drücken. Magdeburg, bei Ferdinand Rubach, 1828 aus einer Bild­unterschrift geht aber hervor, dass das (jetzt sehr seltene) Heftchen bereits

I. V.: Friedei.

Denn ick bezeige uf sein Verlangen, Wenn ernen Drinkgeld mir verspricht, Det der Karnickel hat angefangen,

Uf meine Ehre, uf meine Pflicht.