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B. Seifiert, Das Dominikanerkloster in Strausberg.
auf der Sacristien — 3 altar luchter — 33 buchet- auss der liberarie genommen.“ *)
All e diese Sachen wurden also nach Berlin gefahren; wo und wie sie dort ein Ende genommen haben oder aufbewahrt worden sind, lässt sich nicht sagen; nur von den Büchern ist schon oben erwähnt, dass die Bäumleinschen Predigten in der Königlichen Bibliothek sich auge- funden haben.
Die allerletzte Erwähnung des Priors und der Klostergüter geschieht in einem kurfürstlichen Bescheid auf „etliche artickell, so der Raht an gehalttenen ausschustagen vbergeben mit vntertheniger bitte, dieselbenn .zur gebuere zu erledigen“ d. d. Cöln a. d. Spree den 23. Oktober 1548.
„-Zum andernn, hetthe der prior bei euch etliche ei
gene erbguther, die zum kloster nicht gehorigk gewesenn, an sich. Davon habt ir das schoss sowoll -als vonn andern erbguthern zufordernn, — — Zum funftenn was des klosters guther bei euch betritt, moget jr deshalb bei vnsernn visitatorenn, wenn die Visitation wieddey bei euch gehaltten wirdet, ansuchen, die werden von solchen sachenn beuelch liabenn —“. **)
Man ersieht hieraus, dass bis zuguterletzt Differenzen zwischen dem Rat und dem Kloster geschwebt und erst mit des Priors Tode 1552 ihr Ende erreicht haben, um später eine erneute Auflage mit den weltlichen Besitzern des Klostergrundstücks zu erleben. Georg Fürstenberg starb also 1552 „in Kummer und Verachtung“; seine „geredte fuhrtten die kastenherrn gegen Gilstorp.“ Sein Tod gab wohl das Zeichen zum allgemeinen Aufbruch der letzten Mönche, die sich ohne ihr Oberhaupt verwaist und nicht mehr kräftig genug fühlen mochten, dem Ansturm der Aussenwelt zu widerstehen: unmittelbar darauf verkaufte Joachim Flanss das Kloster an den „Hauptmann und Verweser des Eigentums in Rüdersdorf“ Nickel Spiegel, einen schlesischen Edelmann, der seit 1543 in Strausberg wohnte und von hier aus die Verwaltung des Kalkbruchs, sowie des Vorwerks in Klosterdorf leitete. Ein „bruder wolff lange,“ der nach Ausweis des Stadtbnclis als „Bergschreiber“ unter ihm arbeitete, legte in demselben Jahre sein Amt nieder.
Dreihundert Jahre weniger zwei hat das Kloster als geistliches Stift bestanden, von nun an ist es weltlicher Privatbesitz gewesen, verkäuflich, dem Wechsel des Besitzers wie jedes andere Grundstück unterworfen; der Name aber blieb den Räumen, und es hat noch zwei und ein viertel Jahrhundert gedauert, ehe sie ganz von der Erde verschwunden sind. —
*) Archiv. —
**) Din e nächte Visitation fand a m 31. Oktober 1574 statt; die ersten beide
Sehen derselben fehlen, möglich, dass darauf etwas vom Kloster geschrieben stand. -