Heft 
(1898) 7
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Bücherschau.

der Nachwirkung zuzuwenden, die ihm beschieden war. Besondere hat es Angelus, der sich immer mehr als einen Plagiator und Contaminator schlimmster Art erweist, ausgeschrieben. Auch nach einer andern Richtung hin wird das Schicksal des Garcaeusschen Werkes ins Auge gefasst. Gar- caeus hat die Publikation seiner mühevollen, jahrelangen Arbeit nicht erlebt. Fast 150 Jahre nach seinem Tode erst wurde sie von Joh. Gottl. Krause zum Druck gebracht. Doch wurde sie früh in vielen Exemplaren hand­schriftlich verbreitet. Nach guter, philologischer Tradition sucht P. nun das Verhältnis der heute noch zahlreich vorhandenen Abschriften zu einander zu bestimmen und auf Grund des so festgestellten Thatbestandes bis zum Apographos, dem Original d. h. der von Garcaeus selbst angefertigten Urschrift, von der alle alle anderen abstammen, vorzudringcn. Dann erst wird der Abdruck des Werkes bei Krause auf seinen Wert geprüft. Denn nun erst konnte konstatiert werden, welche Handschriften ihm zu Grunde gelegt wurden und von welcher Güte sie waren. Es stellt sich heraus, dass der Druck flüchtig vorbereitet und unzuverlässig ist. P. spricht den Wunsch aus,dass der eine oder andere historische Verein der Mark Brandenburg später einmal eine Neuausgabe auf seine Kosten veranstalte.

Ps Vortrag ist nicht durchweg systematisch. Unbekümmert um die strenge Folge der Gedanken stattet er seine Darlegungen mit allerlei interessantem Beiwerk aus. So giebt er S. 6 f für viele Ortsnamen wie Wittstock, Wriezen, Pasewalk, Pribrow u. a. Deutungen, die den sicheren Etymologen erkennen lassen. Als solcher ist er den Lesern dieser Blätter ja nicht fremd. Hat er sich doch im letzten Bande wiederholt vernehmen lassen und sich als einen kenntnisreichen, historisch wie philologisch gleich- mässig geschulten Forscher erwiesen, der den grossen Apparat, dessen gerade der märkische Historiker bedarf, mit Leichtigkeit handhabt. Die Erforschung unserer engeren Heimat darf sich von ihm reichen Gewinn versprechen. O. Pn.

Für die Redaktion: Dr Eduard Zache, Cüstriner Platz 9. Die Einsender , haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteüungen zu vertreten.

Druck von V. Stankiewicz' Buchdruckerei, Berlin, Bernburgerstrasse 14.