Heft 
(1898) 7
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Kleine Mitteilnngen.

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als solle er das Klappern in den trockenen Schalen bedeuten. Einzelne alte Leute erklärten auf Befragen den Namen ebenfalls so, worauf aber kein Wert gelegt werden soll. In Hinsicht auf die Namen Klappertopf und Klingenhans und wohl auch Schurre, könnte man an diesen Sinn denken.

Manche illtere Landleute nennen aber auch das Sumpfläusekraut (Pedicularis palustris L.) KIHterpott; den grossen Hahnenkamm aber Schurre. Thatsüchlich ist es dem Klappertopf verwandt und hat eine ähnliche Samen­hülse, wird auch in Büchern wechselnd Sumpfläusekraut und Sumpfhahnen- kamm genannt.

Früher, und vielleicht noch jetzt, hatten die Kinder in Pommern ein Spiel mit Haselnüssen. Dabei hielt das eine Kind die Hände mit den Hasel­nüssen übereinander auf einem Knie und schüttelte die Nüsse darin und sagte zu einem andern mitspielenden Kinde:Hälterick, Kläterick, rath, wie vill hebb ick? Jenachdem das zweite Kind richtig oder falsch rieth, wurden nach gewissen Spielregeln Haselnüsse ausgezahlt. Das Wort Kläterick (kläter ick?) sollte wohl das Klappern der Haselnüsse in der Hand andeuten.

In der Stadt Biesenthal (Kreis Überbarnim) wurde früher, vielleicht noch jetzt, eine Kinderklapper Kläterkopp (Kläterkopf) genannt. Man sagte z. B. zu einem Kinde:Da haste ja schon wiedern neuen Kläterkopf. Diese Kinderkluppern waren aus Bast geflochten oder von Blech, dann mit Blech oder Hornstiel und vom Klempner bezogen. Eine Grünkramfrau in Charlottenburg, gebürtig aus Wildenbruch bei Bahn in Pommern, nannte eine Kinderklapper Kläterkopp, als ein Mädchen mit einer solchen, aus dem Klempnerladen nebenan kommend, bei ihr vorbeiging. Nach ihrer Angabe sagt man so in ihrer Heimat. Also auch in Pommern ist Kläterkopp bekannt.

Klüterpott nannten früher Kinder bei Schönau und Baldenburg (Kreis Schlochau) in Westpreussen und bei Neustettin in Pommern ein Kraut, dessen Samen klapperte. Sie rissen es ab und hielten es gegen die Ohren, um das Geräusch zu hören.

W. v. Schulenburg.

Bücherschau.

Hermann Pieper: Der märkische Chronist Zacharias Garcaeus. I. Teil: Leben des Garcaeus. II. Teil: Nachträgliches zu Gs Leben. Seine litterarische Thätigkeit als Historiker. Handschriften seiner historischen Schriften. Berlin 1896 u. 1898. 4°. Programm der II. städt. Realschule.

Über den ersten Teil der Schrift ward schon im 5. Bande dieser Zeit­schrift (S. 48) berichtet. Der zweite steht hinter seinem a. a. O. kurz charac- terisierten Vorgänger an Bedeutung nicht zurück. Nach mancherlei Berich­tigungen und Ergänzungen des dort Gebotenen unterrichtet der Verfasser über die Motive, die Garcaeus zur Niederschrift seines Werkes bestimmten, die Tendenzen, die er mit ihm verfolgt hat, um sich dann der Darstellung