Heft 
(1905) 14
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2 i9. (12. außerordentliche Versammlung) des X.III. Vereinsjalires.

Weinlied.

Anläßlich des Besuches derBrandenburgia im Hause Trarbach am 11. Februar 1905 gedichtet.

(Als Manuskript gedruckt.)

Weise: Bekränzt mit Laub den lieben vollen Becher.

Auf sonngen Bergen ward der Wein geboren,

Den unsHaus Trarbach beut,

Im schönen Mosellande, auserkoren,

Das jedes Herz erfreut.

Wie Goldes Schaum erglänzt er hell im Becher,

Füllt unser Herz mit Lust,

Drum singt, ihr frohen Brandenburger Zecher,

Sein Lob aus voller Brust.

Zwar gab es hier bei uns im Märkerlande Auch einstmals vielen Wein,

Bei Werder, Guben und am Oderstrande,

Doch war er nicht grad fein.

Wohl hat man ihn sogar in lustgen Stunden Dem Markgraf aufgetischt,

Doch sind die Rebenhügel nun verschwunden,

Von der Kultur verwischt.

Drum eilen wir, um unsern Durst zu stillen,

Gar schnell zum Moselquell

Und lassen in die leeren Gläser quillen

Der Traube Saft, so hell.

Wer lindern will mit goldnem Feuertranke Uns heut des Tages Joch,

Den nennen Freund und Bruder wir zum Danke

Haus Trarbach lebe hochl

Doch nicht bloß die Kellereien der Firma sollten wir besichtigen, sondern es war uns auch vergönnt, den eben vollendeten NeubauHaus Trarbach, Behrenstraße 47, kurz vor seiner Eröffnung in Augen­schein zu nehmen. In Kremsern, die den Teilnehmern von den liebens­würdigen Wirten gestellt wurden, fuhren wir vom Nordwesten Berlins nach den Zentrum. Auch in dem stattlichen Gebäude wurden wir auf das freundlichste aufgenommen und herumgeführt. Was wir hier zu sehen bekamen, aufzuzählen, können wir uns wohl ersparen. Wir können das, zumal die Zeitungen sehr eingehende Berichte über die vornehme, nach den modernsten Prinzipien und in den feinsten