28. (9. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
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Geschenke unseres verehrten Ausschußmitgliedes Franz Körner, wofür ich unsern verbindlichen Dank hierdurch verlautbare.
Ij. Herr Bibliothekar Dr. Gustav Albrecht legte 14 Konfirmations-Medaillen und eine auf den neuen Dom bezügliche Medaille vor, welche aus der rühmlich geschätzten hiesigen Medaillen - Präganstalt von Ostermann-Loos, jetziger Inhaber Herr Arthur Krüger hervorgegangen sind.
Herr Kustos K. Huchholz machte auf die sehr reichhaltige Sammlung älterer Prägstücke dieser Firma aufmerksam, welche sich im Besitz des Märkischen Provinzial-Museums befindet. Gelegentlich sind ältere Doossche Medaillen des gedachten Museums auch bereits in der Branden burgia vorgezeigt worden.
LI. Herr Professor Dr. Friedrich Krliner hielt hierauf den angekündigten Vortrag „Italiener in der Mark“, zu welchen die Mitglieder der hiesigen italienischen Botschaft eingeladen, zum Teil auch, dem Vortrag mit Interesse folgend, erschienen waren.
Die Italiener in der Mark
(im Auszug).
Wie wertvoll und segensreich auch immer der geistige und gesellschaftliche Einfluß unter uns weilender hervorragender italienischer Staatsmänner sowie die wirtschaftliche Bedeutung italienischer Gewerbetreibender und Kunsthandwerker in Deutschland für die Gegenwart ist, so ist doch von nicht minderem Interesse ein Rückblick auf die Kultureinflüsse in der Vergangenheit, die wir ganzen Geschlechtern und einzelnen Personen von der Südseite der Alpen verdanken.
Am frühesten begegnet uns in der Niederlausitz eine vornehme Familie, welche ihre sonnige Heimat im Süden mit dem rauhen Norden vertauschte: das Geschlecht der Passeriner in Luckau. Im 13. Jahrhundert Capitani in Mantua, üben sie bis 1320 eine umfassende Herrschaft in Mantua, Modena und Parma aus. Sie schreiben Turniere und Ritterspiele aus, anfänglich der welfischen, später in führender Stellung der ghibellinischen Partei angehörend. Sie stellen dem Kaiser bei Gelegenheit des Römerzuges eine stattliche Mannschaft, die sie in Person befehligen. Den Kaiser Ludwig den Bayer begleiten sie mit einem starken Kontingente Gewatfneter durch die Lombardei bis an den Rhein und wohnen seiner Krönung bei. Um diese Zeit finden wir einen der Passerini als Kardinal, einen andern als päpstlichen Vikar in Avignon, mehrere als Bischöfe, z. B. in Cosenza und Barcelona. Eine vielfache Verwandtschaft verknüpfte sie mit den regierenden Familien der Gonzaga, Medici, Este. Von dem weit ausgedehnten Geschlechte unter dem Ge- saintnamen Bonacossi scheidet sich eine besondere Linie, die Passeri „die Sperlinge“, ursprünglich ein Spottname. Das Jahr 1327 bringt