Heft 
(1905) 14
Seite
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Kleine Mitteilungen.

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gebracht sind, wo der Arbeitende eventuell in die Getriebe kommen könnte, sodaß einem Unglücksfall auf das Möglichste vorgebengt wird. Ferner sind in allen Plätzen, wo Metallstaub entsteht, wie beim Schleifen und Polieren, sowie bei den Holzbearbeitungsmaschinen, Absaugevor­richtungen vorgesehen, sodaß die Augen und Lunge geschützt werden. In den einzelnen Abteilungen befinden sich Wasch- und Ankleideräume. Für etwaige trotzdem vorkommende Unglücksfälle ist ein mit allen mo­dernen Einrichtungen versehener Verbandsraum vorhanden, in dem mehrere sachgemäß ausgebildete Samariter ihres Amtes walten.

Während der Konsumverein den Beamten und Arbeitern des Werkes gediegene Speisen und Getränke zu billigen Preisen liefert, soi'gt das Arbeiteikasino für warmes Mittagessen und Kaffee für die Arbeitei, denen das Mittagessen nicht gebiacht werden kann. Geiäumige und gut ventilierte Speisei-äume dienen während der Mittagspause zur Aufnahme der Speisenden, die hier für den Preis von 25 Pf. nahrhaftes gutes Essen eihalten. Auch für die Beamten ist ein Kasino voihanden, in welchem mittags ein warmes Frühstück gereicht wird. Während letzteres von der Firma diiekt unterhalten wird, unteiStelit der Konsumverein wie auch das Arbeiterkasino einem Arbeiter-Ausschuß, der von dem ge­samten Werk abteilungsweise gewählt wird.

Eine besondere Stelle in den Wohlfahrtseinrichtungen nimmt noch die Arbeiter- und Beamten-Pensions-Witwen- und Waisen-Kasse ein, die den Angestellten der Firma bei eintretender Invalidität resp. nach be­stimmten Dienstjahren eine Pension und den Witwen und Waisen Unter­stützung gewährt. Der pro Kopf zu zahlende Beitrag wird von der Firma ganz allein geleistet.

Kleine Mitteilungen.

Oderberg i/M. im letzten halben Jahrhundert. Vortrag, gehalten im Verein für Heimatkunde von Herrn Lehrer ein. Heinrich Lange. (Schluß.)

Als Straßenschmuck aus früherer Zeit muß ich noch erwähnen, daß vor einigen Häusern in den beiden Hauptstraßen große Birnbäume standen, in der Berlinerstraße auch Akazien, eine Tanne und ein Kastanienbaum, der noch heute seinen Platz behauptet. Ja, einige Bürger nutzten den Vorraum ihrer Häuser dadurch aus, daß sie kleine Blumengärtchen da­selbst anlegten, die mit schön gestrichenen Staketenzäunen umgeben waren. In einem dieser Gärtchen sah ich sogar eine Tabakskutsche, ein Beet, worin die jungen Tabakspflanzen gezogen werden. Drei solcher Gärtchen sind in der Berlinerstraße noch vorhanden. An einigen Häusern sah man auch, wie noch jetzt, den Weinstock gepflegt. In den letzten drei Jahren hat es der Verschönerungsverein sich angelegen sein lassen,

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