Heft 
(1905) 14
Seite
254
Einzelbild herunterladen

254

Kleine Mitteilungen.

Weidendamm.

Weinbergstraße.

Wendelsfließ.

Werder.

Wilhelmstraße.

Wolfsbücke.

Wunderberg.

Wurzelberg (-weg).

Zainhammer.

Zimmerstraße.

Zollgarten.

Eberswalde, 5. Februar 1905.

Rudolf Schmidt.

1. Altsachen von Wittstock. Im Ilerbst 1901 erhielt ich die Nach­richt, daß auf dem Scharfenberge, 4 Kilometer südlich von Wittstock, an der Chaussee nach Kyritz Urnenscherben beim Pflügen zu Tage ge­fördert seien. Als ich dort erschien, hatte der Dampfpflug sein Zerstörungs­werk schon beendet; nur noch Scherben konnte ich auf dem Acker auf­lesen. Auch später im Frühjahr und Herbst bin ich an Ort und Stelle gewesen und habe von den Scherben, soweit sie Ornamente zeigten oder auf die Form der Urne schließen lassen konnten, soviel als möglich ge­sammelt. Der Fundort befindet sich auf der steil über der Chaussee und 40 Meter über der Dosseniederung sich erhebenden Höhe; sie ist der süd­östliche Vorsprung der Höhengesamtheit, welche Scharfenberge heißt und auf der die Kaiserlichen und Sachsen sich 1636 verschanzt hatten. Das Urnenfeld erstreckt sich, von oben sanft sich neigend, etwa 50 m nach Süden, während die Breite etwa 40 m betrügt; wenigstens fanden sich auf einer solchen Fläche die Urnenscherben verstreut. Auch Knochenreste waren vom Pfluge herausgewühlt; von Bronce- oder Eisengeräten konnte ich nichts entdecken. An mehreren Stellen lies ich nachgraben in der Hoffnung auf unversehrte Urnen zu stoßen, doch ohne Erfolg. Auch lies sich nicht fest­stellen, ob die Urnen in einer Steinpackung sich befunden hatten; Steine durchsetzten den Boden in sehr großer Anzahl. Die gesammelten Urnen­scherben sind dem Gymnasialmuseum in Wittstock einverleibt worden. So­weit die Reste erkennen lassen, sind es Schalenurnen gewesen, bis auf einige, welche aut eine topfartige Form schließen lassen. Das Material ist sehr verschiedenartig, teils grobkörnig, teils feiner Ton ohne Beimengungen. Die Farbe der Urnen war im allgemeinen grau-braun, vielfach auch innen und außen geschwärzt. Die Ornamente, mit mehr oder weniger Sorgfalt aus­geführt, bestehen aus Linien und Punkten; die Linien zeigen meist die Zick­zackform. Mir scheinen die Urnen denen des Dahlhausener Fundes am nächsten zu stehen, also wie diese dem 3.-5. Jahrhundert nach Christi Ge­burt, wie Weigel annimmt, anzugehören.

2. Etwa 5 Kilometer von Wittstock entfernt bei dem Dorfe Jabel be­findet sich inmitten der Glinzewiesen ein Burgwall, in ovaler Form angelegt. Das Material besteht aus lehmiger Erde, die an einzelnen Stellen eine röt­liche Farbe angenommen hat. Die Länge beträgt 90 m und die Breite 65 m, von der Höhe des Walles aus gemessen. In der nördlichen Rundung ist noch eine nur wenig hervorragende, 20 m im Durchmesser betragende Erhöhung sichtbar. Von der Südwestseite führt in gerader Linie, von der Glinze unter-