Heft 
(1905) 14
Seite
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Die künstlichen Baustoffe Berlins.

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Erörterungen, die sicli an die Frage anschlossen, näher einzugehen. Selbstverständlich mul.) es jedem Architekten überlassen bleiben, Ziegel zu verwenden, die seinem Gesclnnacke entsprechen. Das Ministerium und der bauleitende Architekt in Berlin hätten sich jedoch meiner Auffassung nach darüber klar sein müssen, daß irgend welche- Yerwendungs- bestrebungen in Berlin auf die Provinz von großem Einfluß sind und daß das, was inan in Berlin für gut hält, von vielen Architekten in den Provinzen kritiklos nachgeahmt wird. Einen Grund für die Anwendung von handgestrichenen Klosterformatziegeln, abgesehen bei Monumental­bauten, vermögen viele Leute beim besten Willen nicht einzusehen, und

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Bild 12. Ostg-lebel am Rathaus zu Zerbst.

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es gibt sogar solche, die behaupten, daß man in einer gewissen Ent­fernung überhaupt nicht mehr unterscheiden kann, ob man Klosterformat- Handstrichziegel vor sich hat oder nicht. Andere wieder meinen, daß man auch mit kleineren Formaten, so z. B. sogar mit dem unter dem Reichsformate stehenden holländischen Formate recht wirkungsvolle Bauten herstellen kann, wie uns die Ziegelrohbauten in den holländischen Städten überall erkennen lassen. Hiervon aber ganz abgesehen, mußte es befremden, daß weder das Ministerium noch der Stadtbaurat Berlins eine klare Übersicht über ihre wirkliche Absicht gaben. Hätten sie von An­fang an mitgeteilt, was wir später erfuhren, daß das Bestreben nur dahin