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13. (4. ordentliche Versammlung) des XIV. Vereinsjahres.
von der Hand eines Mannes Namens Brandenburg bepflanzt wurde, gewiß alle ein langes Leben und treues Wächteramt.
b) Zum Abschluß unserer heutabendlichen Roland - Rundschau lege ich Ihnen noch eine Photographie des in der Stadt Meldorf beim Quintäne-Spiel früher benutzten grotesken hölzernen Rolands vor, welche ich der Güte des Direktors des Meldorfer Museums des Herrn Goos verdanke.
Eine Reproduktion siehe vorstehende Seite.
Der Typ erinnert sehr an die Abbildungen des Rolands von Garding, von Eescli und von Windbergen, die ich in der Sitzung vom 29. März 1905 vorlegte und S. 232 bis 234 abbildete. Der mit einer Art von Pelzkappe und Kokarde aufgeputzte, mit einem zottelichen Bart versehene Roland hält in der wagerecht ausgestreckten Rechten eine kleine quadratische Tartsche, in der Linken den Stab mit dem Aschenbeutel. Er dreht sich genau in der Taille. Dieser Roland wird in dem höchst- sehenswerten Meldorfer Museum verwahrt.
XIII. Max KühnleinrDie Kirchenglocken von Groß-Berlin und seine Umgebung. Verlag von Ernst Rister in Berlin 1905.
Dies interessante und wichtige illustrierte Werk unseres verehrten Mitgliedes, welches ich in der Sitzung vom 27. v. M. ankündigte, ist nunmehr in hübscher Ausstattung erschienen, ich reiche es herum und überlasse den Bericht darüber u. M. Herrn Geheimen Archivrat Dr. Georg Schuster. Folgt später.
XIV. Der Bericht der hiesigen Städtischen Kunstdeputation für das Etatsjahr 1904, den ich vorlege, enthält folgende aktuelle, uns angehende Angaben.
Die Tätigkeit der Deputation umfaßte im Etatsjahre die in folgendem aufgeführten Arbeiten.
1. Der Herkulesbrunnen auf dem Lützowplatz. Die Stadtverordnetenversammlung hat in der Sitzung am 23. März 1904 beschlossen, den Magistrat zu ersuchen, für den dauernden Betrieb des im Jahre 1903 vollendeten Brunnens aus Mitteln der Kunstdeputation ein Pumpwerk aufstellen zu lassen. Auf Grund dieses Beschlusses fertigte die Deputation der städtischen Wasserwerke ein Projekt für diese Anlage und berechnete deren Kosten auf 25 000 M. Die Kunstdeputation genehmigte dieses Projekt in ihrer Sitzung vom 25. Juni 1904 und bewilligte hierbei den genannten Betrag aus dem Kunstfonds. Das Pumpwerk wurde sofort in Arbeit genommen und kurz nach Ende des Berichtsjahres in Betrieb gesetzt. Es steht an der Nordwestecke des Lützowplatzes und ist durch Einsenkung ins Gelände sowie durch Umpflanzung dem Auge der Passanten entzogen worden.