Issue 
(1905) 14
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Kleine Mitteilungen,

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und nun formte man eine Krone aus Kupfer und setzte sie auf die Spitze des Turmes. Im Jahre 1711 wurde auch die Blankenburger Krone angebracht, und aus derselben Zeit stammt die auf dem Kirchturm zu Linum im Havel­lande. Damals kam der eben gekrönte König Friedrich I oft nach Linum. Im 18. Jahrhundert war Blankenburg Königl. Domäne, und die dortige Krone ist daher auch wahrscheinlich ein Geschenk des Königs, der gewissermaßen ins Krönen so hineingekommen war. 1742 ließ Friedrich II. die Blankenburger Krone neu verkupfern. Die letzte Renovierung erfolgte 1897. Kirchturms­kronen kommen u. a. noch vor in Stolpe a. H., Berlin (Dreifaltigkeitskirche), Potsdam (Garnisonkirche) und Tangermünde. Otto Monke.

2. Die Pfeiler der Kirchhofstür sind aus sogenannten Pfefferkuchen­steinen, welche die Maße 25 :12 : 5 aufweisen, hergestellt, stammen also wahr­scheinlich aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Links vom Pfeiler bemerkt man in der Kirchhofsmauer einen Backstein mit Fingerabdruck. Eine Bau­opfersage knüpft sich jedoch nicht daran. Am Portal der Eingangstür des Turmes befinden sich jederseits 3 Näpfchen (Rundmarken), über deren Ent­stehung und Bedeutung man in Blankenburg vorläufig noch nichts zu sagen weiß. Ein Wappenfenster in der Kirche trägt die Jahreszahl 1577. In der Turmkammer befindet sich die von Johann Stephan Barfus 1694 gestiftete 186/150 große Holztafel mit dem athanasianischen Glaubensbekenntnis in goldner Schrift auf blauem Grunde. Der in der Kirche hängende hölzerne TaufrHjgel wird noch heut benutzt. Die bekannte Tafel mit der Inschrift Aus diesem Kirchspiel starben für König und Vaterland im Jahre 1813 hat man bereits in die Rumpelkammer gebracht. Otto Monke.

Besprechungsformel aus Beeskow. Das Blut zu besprechen, lege man 3 Finger der rechten Hand auf die Wunde und sage folgende Verse:

Wie selig ist der Tag!

Wie selig ist die Stunde!

Wie selig ist die Wunde!

Wie selig, was ich sag!

Du sollst nicht bluten, noch schwären,

Nicht wehe tun, noch zehren.

Im Namen der Dreifaltigkeit:

Gott Vater, Sohn und heilger Geist.

Diesen Spruch sage man dreimal.

Otto Monke.