Issue 
(1905) 14
Page
578
Turn right 90°Turn left 90°
  
  
  
  
  
 
Download single image

578

Kleine Mitteilungen.

t

Kleine Mitteilungen.'

Kloster Lehnin. In meiner Mitteilung über die Gründungssnge von Kloster Lehnin (Brandenburgs XIV. 1905, Seite 142) habe ich angegeben, daß einc t gcwisse wundertätige Kapellesteht in der Umgebung von Triborg (in Schonach?). Sie steht aber, wie ich nach der Einsendung ersah, bei Tiiberg selbst, und auch ersehe aus einem von mir s. Z. an Ort und Stelle gekauften BüchleinMaria in der Tanne zu Tryberg auf dem Schwarzwald, Ursprung und Enstehung der Wallfahrt. Darnach (S. XXI) wardder Tannen­baum ajif Befehl des bischöflichen Ordinariats umgehauen, und der Stamm mit dem eingeschlossenen Mariäbilde auf den Stock des Hochaltars gestellt; I. J. 1716 wurde die berühmte Wallfahrtskirche eingeweiht. Versehentlich ist bei der Drucklegung meiner Mitteilung die Überschrift gegebenKirch­liche Baumverehrung. Es müßte selbstverstHndlich heidnische Baumvcr- ehrung heißen, da die katholische Kirche keine Baumverehrung kennt.

W. v. Schulenbürg.

Luftballon-Versuche in Frankfurt a. O.Inzwischen hatte man auch in Frankfurt a. 0. am 7. März 1784 mehrere aerostatische Maschinen aufsteigeu lassen, darunter eine von 22 Fuß Höhe und 32 Fuß Umfang. Der Unter­nehmer dieser Ballonversuche war der Greifswalder Professor Joh. Chr. Andreas Mayer und der Zollinspektor Seydel. Eine Menge von einigen Tausend Zuschauern hatte sich im Garten der dortigen Freimaurerloge versammelt, und von hier aus stiegen die Ballons, die teils aus Schweinsdärmen, teils aus Postpapier verfertigt waren, unter dem Donner von Kanonen in die Luft. Die größte der Maschinen legte sich schon während des Aufstieges auf die Seite, erreichte aber doch eine Höhe von 360 Fuß und fiel, da sie ihren Weg Uber die Stadt hin nahm, mitten in derselben nieder.

Nach Gesterding, Pommersches Museum, S. 285 ff. von Dr. A. Haas-Stcttin mitgeteilt in einem Artikel:Die ersten Luftballon-Versuche (zu Greifswald am 19. Januar 1784] in Pommern. Monatsblätter der Ges. für Pommersche Geschichte und Altertumskunde 1904. S. 41 flg. Als Triebkraft dientebrenn­bare Luft aus Vitriol und Eisenfeilspähncn.

Zu diesen Angaben wäre bezüglich Berlin zu vergleichen, was ich über die Luftreise von Blanchards i. J. 1788 Brandenb. V 358 flg. mitgeteilt habe. Während die Frankfurter Ballons leer aufstiegen, machte in Berlin der Luft­schiffer selbst die Fahrt mit. E. Fr.

Aus Blankenburg bei Berlin. 1. Der Kirchturm trägt eine Krone, und die Volkssage berichtet, eine Prinzessin, die nicht hier wohnte, habe sie der Kirche geschenkt. Diese Sage erinnert an eine ähnliche, die sich auf die Teltower Krone bezieht. Diese Krone soll nämlich vom Kaiser Karl IV. zum Andenken an die im Jahre 1374 (oder am 28. 6. 1368?) dort erfolgte glückliche Entbindung seiner Gemahlin gestiftet worden sei. Bei dem Brande von 1711 wurde die goldene Kirchturmskrone inKronen-Teltow zerstört