i8. (7. ordentliche) Versammlung des VII. Vereinsjahres.
Mittwoch, den 25. Januar 1899, abends 7 1 /« Uhr, im grossen Sitzungssaale des Brandenburgischen Ständehauses, Matthäikirchstrasse 20/21.
Vorsitzender Herr Geheimrat E. Friedel.
1. Der Vorsitzende macht folgende Mitteilungen:
a) Der Vorstand begriisst die Mitglieder und die Freunde der Brandenburgia in der heutigen ersten ordentlichen Sitzung des neuen Jahres auf das herzlichste, bittet um recht lebhafte Anteilnahme an den Vereinsbestrebungen und ersucht, der Gesellschaft neue Mitglieder zu gewinnen, indem er das Programm derselben für die nächste Sitzungen entwickelt.
b) Von dem Tode unseres allverehrten Mitgliedes, des Geheimen Medizinalrates Professor Dr. Ernst Gurlt am 8. d. Mts., hat die Gesellschaft mit grosser Betrübnis Kenntnis genommen. Herr Gurlt, eine Zierde unserer Friedrich Wilhelm-Universität, ist aus eigenem Triebe im April 1898 unserer wissenschaftlichen Vereinigung beigetreten und hat sich bei deren Veranstaltungen trotz seines vorgerückten Alters eifrig beteiligt. Uns allen ist noch in der Erinnerung, wie er bei dem Ausflug nach Oderberg am 22. Mai v. J. selbst die damit verbundenen nicht ganz geringen körperlichen Anstrengungen überwand, um die Fühlung zu den übrigen Teilnehmern nicht zu verlieren. Am 14. v. M. erfreute er uns aus dem Schatze seines reichen Wissens mit einem Vortrag aus der Medizinalgeschichte Brandenburg - Preussens, welcher demnächst in unserem Nachrichtsblatt abgedruckt werden wird. — Herr Gurlt, geborener Berliner, hat uuserer Alma Mater seit 45 Jahren als akademischer Lehrer angehört Neben der praktischen Ausübung der Chirurgie lag er wissenschaftlicher Schriftstellerei mit Glück und Erfolg ob. In den besten Jahren schuf er ein Monumentalwerk in einer „Geschichte der Chirurgie“. Ihm hatte die Gesellschaft für die deutsche Chirurgie auch
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