2i. (13. ausserordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.
Feier des 8. Stiftungsfestes
Mittwoch, den 22. März 1899, abends 7 Uhr, Hotel Imperial, Unter den Linden 44.
Die zahlreich versammelten Mitglieder und Freunde der „Branden- burgia“ nahmen an der festlich geschmückten Abendtafel Platz; während derselben brachte zunächst der II. Vorsitzende Herr Cteheimrat Friedel das Hoch auf S. M. den Kaiser etwa mit folgenden Worten aus:
„Am 31. d. M. vollendet unsere „Brandenburgs“ das siebente Geschäftsjahr. Die in der Volkskunde so ominöse Zahl 7 hat nichts Nachteiliges für uns gezeitigt. Im Gegenteil, wie in jedem der voraufgegangenen Geschäftsjahre, so hat die „Brandenburgs“ auch im 7. wiederum erfreuliche Fortschritte zu verzeichnen. Zwar hat uns der Tod mehrere hervorragende Mitglieder entrissen, indessen die entstandenen Lücken sind gefüllt und der Mitgliederbestand ist gegenwärtig so hoch wie niemals zuvor.
Was wir auf wissenschaftlichem Gebiete geleistet, ist Ihnen noch in frischer Erinnerung; ausserdem werden in der nächsten Sitzung am 27. d. M. die verschiedenen Übersichten und Rechenschaften vorgetragen werden. Nur im allgemeinen kann ich also darauf verweisen, dass wir auf den verschiedensten Gebieten der Heimatkunde Vorträge und Diskussionen gehabt, dass wir Wanderversammlungen mehrfach an denkwürdigen Orten und in Instituten mannigfacher Art abgehalten und auch nach aussen hin durch unsere Druckschriften in einem bis dahin nicht erreichten Umfange gewirkt haben.
So dürfen wir denn auch einmal das gelehrte Rüstzeug bei Seite legen und uns mit gutem Gewissen am heutigen Tage der Geselligkeit untereinander und mit unseren Gönnern und Freunden erfreuen.
Wir tliun dies an einem bedeutungsvollen Hohenzollei-schen Gedächtnistage. Als im Jahre 1892 unsere „Brandenburgia“ begründet worden, da nahmen die Stifter sich vor, das Erinnerungsfest wenn möglich allemal am Geburtstag Kaiser Wilhelms I. zu feiern, so geschah es auch beim I. Stiftungsfest, also am 22. März 1893, seitdem war es aber aus reiu äusserlichen Gründen nicht möglich, die Feier am 22. März inne zu halten. Heut ist uns das glücklicher Weise gelungen und gern
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