Kleine Mitteilungen.
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der einzige wahrscheinlich, den die Mark noch aufweist. Der runde, einst mit einer gemauerten Treppe versehene Unterbau trägt an Stelle der hölzernen Pfähle eine etwa 30 jährige Linde, von der die Sage geht, dass sie nicht mehr in die Höhe, nur noch in die Breite wachsen könne. Die Höhe des Unterbaues beträgt ca. 1,80 m, sein Durchmesser 2,10 m und die Dicke der Wand 0,80 m. Von den Pfählen ist keine Spur mehr vorhanden, doch sollen
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ausserhalb des Unterbaues noch drei Pfeiler gestanden häben, die jedenfalls als Fundament für die Geriehtspersonen - Bühne gedient haben. Wie überall ist auch in Triebei der Galgen auf einer flachen Erhöhung angelegt, so dass der arme Sünder noch einmal in die Welt hineinschauen dürfte. R. M.
Das Innungsbuch der Schneider in Triebei. In der kleinen nieder- lausitzschen Stadt Triebei besitzt die Schneiderinnung ein kleines Innungsbuch, das auf vergilbten Blättern die inneren Veränderungen des Gewerkes von 1595 bis in die dreissiger Jahre dieses Jahrhunderts berichtet. Heben mancher lokalgeschichtlichen Notiz über Veränderungen im Meister-, Gesellen- und Lehrlingsstand, über Willkommen, Stiftungen und Sitzungen, die nur für die Familiengeschichte der Stadt von Interesse sind, enthält das Buch aus dem- ersten Jahre seiner Eintragungen, also 1595, eine Reihe von Vorschriften über Schnitte und Stoffe der Kleidung, die für die allgemeine Trachtengeschichte der Zeit von Belang sind. Da das Buch zum Verkaufe steht und es nicht ausgeschlossen ist, dass es in fernere Gegenden entführt wird, so rechtfertigt sich hier vielleicht ein Auszug, der neben den genauen Abbildungen auch einige der beigegebenen Erläuterungen umfassen soll.
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