Heft 
(1904) 13
Seite
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Einige Bilder vom Bau des Teltow-Kanales.

zwischen Tempelhof und Mariendorf ganz besonders dicht geschart liegen. Die wasserhaltende Schicht, der Obere Geschiebelehm, bildet am Nordrande des Teltow-Plateaus eine zusammenhängende Decke von wechselnder Mächtigkeit. Diese hübschen Bodenvertiefungen, die so viel Leben in die Landschaft bringen, werden auch durch den Kanal­bau verschwinden, denn die ausgebaggerten Bodenmassen dienen hier zum Ausfüllen der Unebenheiten. Über die Beschaffenheit des Ge­schiebelehms belehrt uns das folgende Bild (Fig. 7). Die bindende Kraft des Tones verleiht ihm eine solche Festigkeit, dass er in einem

Figur 10.

IHe Kanalsohle oberhalb <les Teltoiver Sees,

Einschnitt senkrechte Wände zu bilden vermag, die mit der Spitzhacke bearbeitet werden müssen. Der Obere Geschiebelehm und der Untere Sand gehören zusammen und sind das Resultat einer Vereisung. Der grosse Unterschied in der Mächtigkeit beider gibt den besten Aufschluss über ihre Entstehung. In Rixdorf ist der Untere Sand etwa 20 m mächtig und der Obere Geschiebelehm 4 m. Der grösste Teil der Eis­einschlüsse ist daher durch die Abschmelzwässer aus dem Eise aus­gewaschen, weitergeschleppt und wieder abgesetzt worden. Nach den Beobachtungen am Malaspina-Gletscher in Alaska muss man annehmen, dass die Gletscherbäche unter dem Eise in grossen Gewölben entlang strömten, wobei sie den Boden der Gewölbe allmählich aufhöhten und