Heft 
(1904) 13
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8. (6. ausserordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

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aufgenommeu und so für Erhaltung ihres Aussehens im Bilde gesorgt worden.

Wenn sio nun auch das Schicksal mehrerer anderer alter Berliner Kirchen erleiden und gänzlich verschwinden muss, wenn auch auf ihrer Stelle künftig unter dem Zeichen Merkurs gelehrt und gelernt werden wird in den Annalen der Berliner Ortsgeschichte wird die Heilige Geistkirche in Schrift und Bild fortleben als die drittälteste Kirchen­gründung Berlins und bezüglich ihres unteren Mauerwerks als das dritt­älteste Baudenkmal der Reichshauptstadt, das sich bis auf unsere Tage erhalten hatte.

8. (6. ausserordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

Sonntag den 19. Juni 1904.

Wanderfahrt nach Cottbus und Branitz in Gemeinschaft mit der Niederlausitzer Gesellschaft für Anthropologie und

Altertumskunde.

Auf dem Fernbahnsteige des Görlitzer Bahnhofes hatten sich einige dreissig Teilnehmer eingefuuden und fuhren mit dem Zuge um 7. 15 Uhr ab. Pünktlich, nämlich um 9. 4U Uhr, trafen sie in Cottbus ein. Auf dem dortigen Bahnhofe wurden sie von zahlreichen Herren und Damen ans Cottbus und den benachbarten Städten empfangen, denn es hatten sich aus der Niederlausitz eine stattliche Anzahl von Damen und Herren zur 20. Hauptversammlung der Niederlausitzer Gesellschaft für Anthro­pologie und Altertumskunde hier zusammengefunden. Nach einer kurzen Begrüssung wurden die Wagen zur Abfahrt nach Schloss und Park von Branitz bestiegen. In der Parkschenke am Eingänge des Dorfes konnte eine kurze Rast zur Einnahme des Frühstückes gemacht werden, bevor der Rundgang durch Schloss und Park angetreteu wurde. Die Führung hatten Herr Parkinspektor Bleyer, sowie Herr Fabrikbesitzer Geissler und Herr Regierungsbauführer Pattri übernommen.

Branitz ist seit dem Ausgang des 17. oder Anfang des 18. Jahr­hunderts im Besitz der Grafen Pückler, eines schlesischen Geschlechts. Das Schloss wurde im Jahre 1772 erbaut. Ursprünglich befand sich dicht vor seiner Hinterfront der Gutshof mit den Wirtschaftsgebäuden. Sein Erbauer war der Graf August Heinrich von Pückler. Ihre heutige Gestalt erhielten Schloss und Park aber erst von dem Fürsten Hermann