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14. (4. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
b. Wissenschaftliche und gemeinnützige Tätigkeit.
Die dem Museum nach der wissenschaftlichen Seite und in Bezug auf die Propaganda obliegenden Aufgaben sind in der üblichen Weise erfüllt worden. Die wissenschaftliche Registratur (Archiv und Sammelkästen) erhielt wiederum erheblichen Zuwachs. Die vorhandenen Übersichten wurden entsprechend der neu erschienenen Literatur ergänzt, unvermeidliche Lücken durch erneute Ausnutzung der älteren ausgefüllt. Diese Übersichten dienen dem Zwecke, uns in den Stand zu setzen, Anfragen, die aus dem Publikum heraus an das Museum gerichtet werden, zu beantworten, und gewähren bei den eigenen Forschungen die erste Orientierung. Für jenen Zweck wurde das Museum auch im vergangenen Jahre oft in Anspruch genommen. Ebenso sind unsere Sammlungen von vielen Schriftstellern, Dozenten und Gelehrten für ihre Bestrebungen benutzt worden, wie auch Verleger, Handwerker, Künstler, Fabrikanten von ihnen öfters Gebrauch gemacht haben.
Auch unsere Bibliothek wurde von Forschern mannigfach in Anspruch genommen, wie überhaupt unser Institut in der wissenschaftlichen Welt mehr und mehr Geltung gewinnt.
Neue Erwerbungen und ältere wertvolle Gegenstände, die sich dazu besonders eigneten, wurden in der mit dem Museum eng verbundenen „Brandenburgia“, Gesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg, vorgelegt und besprochen. Auch dieser Verein dient dem Museum wie das Pflegschaftswesen zur Propaganda seiner Bestrebungen und zur Gewinnung von Interessenten und Gönnern.
Von Veröffentlichungen, die aus dem Institut in dem Berichtsjahre hervorgingen, nennen wir folgende in dem Monatsblatt der Gesellschaft zum Druck gelangten Abhandlungen: eine naturwissenschaftlich-anthropologische „Der eolithische Mensch“, zwei kulturhistorische: „Fesselungsgeräte im Märkischen Museum“ und „Bildnisse Brandenburgischer Kurfürsten“, sowie eine literarhistorische: Heinrich v. Kleists „Prinz von Homburg.“
c. Pflegschaftsfahrten in die Provinz.
Wie stets wurden auch in diesem Jahr zahlreiche Pflegschaftsfahrten in das äußere Weichbild von Berlin und in die Provinz unternommen zu dem Zwecke, um durch persönliche Tätigkeit an Ort und Stelle die Bereicherung der Museumssammlungen zu fördern und durch wissenschaftliche Aufnahmen das für uns notwendige landeskundliche Material zu vermehren. Zugleich wurden diese Fahrten zur Einwirkung auf die Bewohner benutzt, um deren Interesse für die Heimatkunde anzuregen und Zuwendungen an das Museum zu veranlassen.