14. (4. ordentliche) Versammlung des XIII, Vereinsjahres.
315
Folgt bei Rutot hieran anschließend die Einteilung der altalluvialen jüngeren Steinzeit, die angesichts der besonderen Verhältnisse unserer Heimat geringeres Interesse beansprucht.
Diese chronologische Übersicht ist bislang das einzige Hülfsmittel, mittels dessen man wenigstens in der Hauptsache einige Schichten-Typen unterscheiden kann.
Eine der wichtigsten Aufgaben wird nunmehr für unsere Provinz Brandenburg die sein, innerhalb der Schichten, in denen die älteren Reste des Elephas antiquus mit den Jahrtausende jüngeren des Mammut Vorkommen, die menschlichen Kulturspuren — für die Elephas antiquus- Periode kommt nur Silex in Frage — zu unterscheiden und zu klassifizieren; mit Hülfe sicher bestimmter belgischer Funde dürfte dies teilweise zu ermöglichen sein: hierüber bei späterer Gelegenheit mehr.
D. Kulturgeschichtliches.
XIV. Letzlingen. In der Brandenburgs XIII. S. 97. ist irrtümlich als Fundort des Fächergewölbes Königs-Wusterhausen angegeben; es muß nach Mitteilung u. M. Herrn Hofbaurats Kavel Jagdschloß Letzlingen heißen.
XV. Iietra. Der genaue Titel des Reti’a-Aufsatzes unseres Mit
gliedes Herrn Archivdirektors Dr. Gustav von Buch wald lautet: Retra. Eine anthropologisch-politische Betrachtung (Sonderabdruck aus Nr. 177 und 178 der „Landeszeitung für beide Mecklenburg“ Neustrelitz 1904.) Es heißt darin: „Ob schließlich die Stelle des Retratempels
genau bestimmt wird oder nicht, ist an sich ohne große Bedeutung."
Hiernach ist die Mitteilung in der September-Sitzung zu ergänzen.
XVI. Aus Stade. Der neue Museumsbau des Vereins für Geschichte und Altertümer der Herzogtümer Bremen und Verden ist eröffnet und tagte darin im August zum 1. Male der Verein unter Vorsitz des Regierungspräsidenten a. d. Himly. Die Verdienste des Geh. Reg. und Baurats Pieltz und des Kreisbauinspektors Erdmann um den Neubau wurden durch Ehrengaben anerkannt.
Da ich das Museum zu Stade an der Schwinge kürzlich, als ich auf der erfolgreichen Suche nach Palaeolithica und Eolithica in der feuersteinreichen Kiesgrube im Hohen - Wedel war, besuchen konnte, so füge ich hinzu, daß ich dasselbe namentlich reich mit interessanten jungsteinzeitlichen Funden ausgestattet sah. Von einer Moorleiche sind die ledernen Sandalen und die Reste des dunkelblonden Haupthaars des wahrscheinlich männlichen Körpers vorhanden.
Am 3. April 1904 ging ich mit meinem damals in Stade stationierten Sohn, Assistenzarzt Dr. med. Erwin Friedei, längs des Cux- havener Bahndammes bis zum hoch belegenen Schützenha'us und dem Bismarck-Aussichtsturm auf dem Schwarzen Berge. Zwischen letzterem
22 *