Heft 
(1904) 13
Seite
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16. (11. ausserordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

Von den Innungen der Stuhlarbeiter zur Zeit der Begründung der ersten städtischen Fortbildungsschulen Berlins, 1874, ins Leben gerufen, sollte die Webeschule ursprünglich nur dem ältesten Kunsthandwerk, der Weberei, dienen. Im Laufe von 3') Jahren aber hat sie sich durch das tatkräftige Eingreifen des Staates, der Stadtgeineinde Berlin, sowie durch die Opferfreudigkeit der Textilinteressenten, der Ältesten der Kaufmannschaft und der Handelskammer zu Berlin zu einer das gesamte Gebiet der Textil- und Konfektionsindustrie und nicht nur das Notwendige und Nützliche, sondern auch das Schöne und Geschmackvolle (Form und Farbe) berücksichtigenden Bildungsstätte, sowohl für Söhne als auch für Töchter aufgeschwungen.

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Gobelinweberei der Städtischen Höheren Webeschule in Berlin.

Unter den in Preullen bestehenden 7 höheren Fachschulen für Textil-Industrie (Aachen, Barmen, Berlin, Crefeld, Cottbus, M.-Gladbach, Sorau N. L.), die teils der Woll- und Seiden-, teils der Baumwoll- und Leinenindustrie dienen, steht die Städtische höhere Webeschule in Berlin hinsichtlich ihrer Frequenz an zweiter Stelle.

Der Unterricht der Tagesschule wird von mehr als hundert Schülerinnen und Schülern während wöchentlich 44 Stunden besucht, während am Abend- und Sonntagsunterricht 260 in der Textil-Industrie beschäftigte Personen bis zu 8 Stunden pro Woche teilnehmen.