Aus den Jugendtagen der Kohle.
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Fig. 4. Blick von Osten auf das Ländchen Bellin. (Nördliche Hälfte.)
Rechts im Hintergründe das Rhinluch.
noch wenig zersetzten Torfschichten, die sog. Bunkerde, nur allenfalls als Torfstreu, nicht als Brennstoff verwendet. Auch Beimischungen von Sand oder Ton setzen den Brennwert des Torfes natürlich herab, besonders am Rande des Moores, wo sich leicht Sand vom Nebengelände mit dem Moorboden mischt, teils vom Winde hinübergeweht, teils vom Regen hineingeschwemmt. Aber der Sand lockert den Boden auf, und so können in diesem Gebiete die Wiesengräser üppiger wachsen. Man benutzt deshalb solche Randgebiete nicht zu Torfstichen, sondern zur Viehhaltung. Ein derartiges Ilutungsluch (Fig. 5.) besteht aus zahlreichen mit Drahtzäunen umfriedeten Weideflächen, innerhalb deren je ein Ziehbrunnen zur Förderung des Trinkwassers für das Vieh dem ganzen Bilde einen gewissen Anklang an bekannte Szenen aus der ungarischen I’ußta gibt. Dem Geologen ist das Hutungsluch ein weit erfreulicherer Anblick als der Torfstich, zumal der von Linum. Denn nicht nur, daß ein Stoff, aus dem die Natur in späteren Jahrtausenden oder Jahrmillionen allmählich eine sehr brauchbare Kohle schaffen würde, dort in unreifem Zustande als kaum konkurrenzfähiges Produkt seiner weitern Entwicklung entrissen wird, zerstört man auch die Pflanzendecke, die neue Torfmassen liefern könnte, schafft einen tieferliegenden und darum nässeren Boden, soweit nicht überhaupt Tümpel den Weg des iorf- stechers bezeichnen. In den Hochmooren Nordwestdeutschlands, wo das Moor hoch genug liegt, um auch noch eine Entwässerung des Untergrundes und damit dessen Verwertung zu landwirtschaftlichen Zwecken zu gestatten, mag eine Abtragung des Moores und gewerbliche Verwertung des Torfes berechtigt sein. Hier in Linum und im Wustrauer Luch muss man im volkswirtschaftlichen Sinne entschieden wünschen, daß unter den heutigen Verhältnissen, wo man gelernt hat, das Moor in landwirtschaftliche Kultur zu nehmen, die Zerstörung des Luches auf-