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Die Wanderfahrt nach Brandenburg a. H.
Historisches Buddler-Lied.
Mel.: Alles schweige etc.
Land der Wenden!
Reiche Spenden '
Beut dein unfruchtbarer Sand.
Unter windverwehter Hülle
Deiner runden Urnen Fülle J
Reicht Jahrtausenden die Hand.
Greift zum Spaten Wohlberathen Ueber Heiden-Grabes Ort!
Stosst den Sucher tleissig nieder Und, wo’s hell und laut tönt wieder, j| Grabt und räumt die Steine fort! ‘
Hei, die Wonne!
An die Sonne
Tritt der Urne thönern Rand! '
Recht behutsam und voll Sinnen Untersuchet nun, was drinnen,
Prüft’s genau mit kund’ger Hand. '
Hort der Sueben An dein Leben
Mahnt uns dieser Knochenrest.
Deine Götter, deine Eichen Mussten dem Jahrtausend weichen, Dich nur hielt die Urne fest.
Maid der Wenden!
Längst vollenden Musstest du die ird'sche Buhn;
Aber deiner schönen Glieder Bronz'nen Schmuck wir heute wieder Unter deiner Asche sah’n.
O Germane,
Du mein Ahne!
Einst gerühmt ward deine Kraft. Wohl du schwandest! Doch die Steine Bargen Asche und Gebeine ■ Und der Lanze Spitz’ und Schaft.
Ueber Zeiten Lasst uns schreiten Nach Betrachtung uns’res Fund’s!
Auf, die Gläser sein’n geschwungen,
Für Jahrtausende erklungen
Sei das Lied des Buddler-Bund's! H. Ompp.
Herr Geheimrat Liebenow gedenkt dann noch der Mark selber, unserer Heimat, einst arm verwüstet und missachtet haben Hohenzollern- Fürsten sie zu Glanz und Ehre gebracht, wo immer Preussens Aare flogen, da waren Märker dabei; Heil unserer Mark! in Frieden und in Sturm schütze sie Preussens Aar.
Zum Schluss überrascht Herr Rechtsanwalt Bathe - Brandenburg in einem launigen Gedicht die Damen mit einer Liste ihrer Schwächen und Fehler und fordert die Damen auf, die Herren leben zu lassen.
Nach dem Mittagessen pilgerte die Gesellschaft den 63 m hohen Har- lungerberg, jetzt Marienberg, hinauf, auf dessen Gipfel bis zum Jahre 1722 die in ihren ersten Anfängen von Pribislaw herrührende Marienkirche gestanden hatte. Heute krönt den Berg das 30 m hohe Kriegerdenkmal, welches die Kurmark ihren in den 3 letzten Feldzügen gefallenen Söhnen errichtet hat. Es sind auf 4 Tafeln 3400 Namen mit Goldschrift eingetragen. Über die Tafeln sind Reliefs angebracht, von diesen stellt das erste den Einzug der Prämonstratenser in St. Gotthardt iin Jahre 1140 dar. Die Hauptpersonen sind Bischof Wiggert und Pribislaw, der die charakteristische Wendenmütze trägt, vor ihm seine Gemahlin Petrussa, die sich