Bflcherbcsprechungen.
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Sind’s nicht die scheu der Einsamkeit sich widmen,
Wohl wissend, dass sie von besondrer Art,
Die gern sich wiegen in Nirwana's Rythmen,
Und ist nicht Solchen oft der Wunsch gepaart,
Dem Vogel Freund zu sein und dem Reptile,
Statt laut zu wagen sich an hohe Ziele?
III.
(1892.)
Die Chronik sagt’s von längst entschwundnen Jahren:
Wenn Kriegsnot angstvoll lag auf märkschen Auen,
Barg unser Landvolk, fluchtend, Kind und Frauen Und Hab und Gut hieher vor den Gefahren.
So einsam hob und mühsam anzufahren Der Scharfe Berg die fichtenschweren Brauen Aus Urbusch, Rohrhorst und der Nebel Grauen;
Nicht leicht war’s für den Feind, ihn zu gewahren.
Jetzt spült die Flut an friedlichen Gestaden,
Auf die vergnügt nur Freundesaugen schauen,
Der Tausende sich furchtlos anvertrauen.
Zur Sommerlust nur wollen sie uns laden,
Wenn wir, entrückt grossstädtischem Getümmel,
Doch Lichtschein glüh’n sehn an Berlins Nachthimmel.
Carl Bolle.
Bücherbesprechung.
Märkische Heimat. Geschichtliche und landschaftliche Bilder aus der Mark Brandenburg. Ein Volksbuch für die Jugend von Bernhard Thurn, Lehrer in Berlin, Verlag von Max Breitkreutz, br. Mk. 1,50, eleg. geb. Mk. 2,50.
Die schlichte Sprache sowie der unterhaltende und belehrende Inhalt machen es zu einem wahren Volksbuch. Für die Berliner Jugend ist es wohl in erster Linie geschrieben, und dieser ist es ja leicht gemacht, schnell aus dem Häusermeere hinauszukommen in die frische Gottesnatur. Und hier ist das Büchlein der Führer, es zeigt, wo die Wälder der Mark noch in unberührter Schönheit prangen oder wo die Natur in den Dienst der Menschheit gestellt ist. Auf der anderen Seite aber thun wir Blicke in die Kämpfe und Nöte einer vergangenen Zeit, einer Zeit, in welcher mühsam aber ununterbrochen die Bausteine gehäuft wurden zu dem stolzen Gebäude unseres