200
Ein merkwürdiges Schlossplatz-Haus.
für ein Butterbrod verkauft. — So war es auch der RöseleFschen Familie ergangen. Haus, Hof und Vermögen waren dahin, und bei anderen Leuten mussten die übrig gebliebenen Glieder ihr Brod erwerben. Aber Intelligenz und rastloser Fleiss, die in der Nürnberger Familie von jeher zu finden waren, brachen sich wieder Bahn; ein Röseler hatte die schwierige Lioner Silber- Manufactur, die hier nur wenig vertreten war, gelernt; die grösste derartige t schon unter August dem Starken in Sachsen gegründete Fabrik ist zu einer Anzahl Hiluser in denen einzelne' Zweige der Fabrik domlziliren sein Eigen geworden, dazu trägt Herr K. den Titel eines Königl. Commerzienraths und ist Stadtverordneter von Berlin. Wer weiss, wenn dem rührigen alten Herrn der Gedanke nahe gelegt würde, etwas für die Verschönerung des Schlossplatzes zu leisten, — ob er nicht ein Paar der dortigen alten Buden ankaufen und sie zu Prachtbauten, zur Zierde Berlins, gleichsam als Revanche für den damaligen Grossmuts-Akt des Königs Friedrich II. neu erbauen würde. L. A.
(Schossregister von Cöln von 1567—1770. Fol. 131.)
Wir haben den Bürger und Kürschner Röseler wegen seines dem Königl. Schlosse gegenüber belegenen, und auf Sr. Königl. Majestät allergnädigsten Befehl und Kosten von Grund aus neu erbauten Hauses eine sechsjährige Schoss Freyheit von crueis 1771 bis ejus. 1776, beides inclusive accordiret. Es wird also solches dem Herrn IIoff-Rath Walter als hiesigem Schoss-Einnehmer hierdurch bekandt gemacht, und demselben dabei aufgegeben: den Schoss von besagten Hause in denen erwähnten sechs Jahren im Schosscataster in Abgang zu bringen
Berlin d. 15. Mai 1770
■ Director und Verordnete derer Städte Caasen*)
Or. v. Reuss. FYeyherr v. Prinzen. Kircheisen. v. Boden.
*) Die Städte Kasse war ein ständisches Institut, dessen Räume sich im Berlinischen Rathause befanden. L. A.