Kleine Mitteilungen.
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B. Bilder-Sammlung.
Geschenke.
Von Hrn. Stadtrat Friedel.
Kaiser Friedrich-Gedächtniskirche zu Berlin, Vollmer arch. — Lichtdruck von Rückwardt.
Von Hrn. Paul Telge.
Wander-Versammlung der Gesellschaft am 14. 9. 91 im Jagdschloss Grune- wald, photogr. Aufnahme der Teilnehmer.
Von Hrn. Lieutenant Schmidt.
Porträt des Kreiherrn von Stein, anonymer Stich.
Kleine Mitteilungen.
Berliner Todtenuhr. „Im Jahre 1848 war ein hoher Militär in Berlin, um von dem berühmtesten Uhrmacher dort aus einer grossen, altmodischen ungemein künstlich erbauten Spieluhr einen Mechanismus entfernen zu lassen, welcher das musikartige, mehrere Minuten anhaltende Schlagen dieser Uhr bewirkte, ohne dass sie dadurch in ihren Funktionen gehindert wurde. Nach dem Einzug der Preussen in Paris hatte sie der Besitzer von einem dortigen Künstler gekauft. Einige Jahre später hörte das Schlagen der Uhr auf, und kein Uhrmacher noch Mechaniker konnte das Werk wieder reparieren. Plötzlich begann sie eines Tages anhaltend zu spielen — einen Tag darauf starb die Frau des Besitzers. Die Uhr verstummte von jener Zeit an, bis sie einige Jahre später einen Tag vor dem Tode des Sohnes, ihres Inhabers, wieder ertönte. Dieses bedeutungsvolle Spiel mit gleichen Folgen wiederholte sich später nochmals und endlich wieder vor Ablauf des Jahres 1847, als das letzte Kind, eine aufgeblühte Tochter des Militärs, verschied. Um nicht auch sein Ende auf diese Weise als „letztes Stündlein geschlagen“ zu hören, liess der schicksalsgepeinigte Eigentümer den Mechanismus durch künstliche Hand beseitigen, ohne sich gerade von der Uhr zu trennen. (Nork, Sitten und Gebräuche der Deutschen. 1849. S. 152/3.) Dieser verbürgte Fall zwingt uns das bekannte Wort auf die lappen: Es giebt Dinge zwischen Himmel und Erde, die kein Sterblicher begreifen kann.“ — Letzteren Zusatz macht Herr F. Kunze-Suhl im Sonntagsblatt des Nordhäuser Courier „Aus der Heimat“ vom 20. November 1892*), dem wir die Mitteilung entnehmen.
*) Ich benutze gern die Gelegenheit um darauf hinzuweisen, dass „Aus der Heimat“ zur Heimatkunde Deutschlands, speziell Thüringens, seit vielen Jahren vortreffliche Beiträge liefert, welche geeignet sind, die uns am Herzen liegenden Wissenszweige im allerbesten Sinne volkstümlich zu machen. E. Fr.