Bericht über die Sitzung im Bürgersaale des Rathauses.
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Mk. Mk.
Transport: 2250,—
Titel VIII Aussergewöhnliche.
Wanderversammlungen etc. 50,—
Titel IX. Reservefond.
a. Capitalien-Bestand., . . . . 500,—
b. Bestand, Vortrag in Baar. 400,—
900,—
Summa der Ausgaben 2900,—
5. Der Vorsitzende E. Friedel legte den X. Jahresbericht des Touristen-Clubs für die Mark Brandenburg vo r. Aus dem X. Jahresbericht (für 1893) geht hervor, dass der Club bereits über 100 Mitglieder zählt und durch seine rastlosen Wanderungen in erfreulicher Weise immer mehr das Interesse für die landschaftlichen Reize unserer Gegend zu erwecken versteht. In seinen „Mitteilungen“ berichtet der Club in ansprechender Weise über seine Ausflüge. Unsere Gesellschaft als Pflegerin der Heimatkunde nimmt gern Anteil an dem Gedeihen dieser gemeinnützigen sportlichen Vereinigung.
6. Der Vorsitzende legte ferner vor eine „Geschichte des Kinderhospiz der franz.-reformirten Gemeinde (Hospice pour les enfants de l’Eglise de Refuge) in Berlin, Friedrichstrasse 129. Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens dieser Anstalt im Auftrag der Generaldirektion des Hospiz von Professor Dr. Muret. Berlin 1894 und rühmte die gründliche und geschickte Anordnung des mit vielen guten Abbildungen ausgestatteten Werks.
7. Desgleichen ein baugeschichtliches Werk: Die Parochialkirche in Berlin 1694—1894. Eine bau- und kunsthistorische Studie auf Grund archivalischer Quellen von D. Joseph, Baumeister. Mit 11 Holzschnitten Berlin 1894. Die sehr gründliche aktenmässige Darstellung wirft u. A. interessante Streiflichter auf die Thätigkeit von Berlins grössten Baukünstlern am Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts Nering und Andreas Schlüter. Vom Standpunkt der modernen Mythenbildung und des Folklore ist es merkwürdig, dass sich an das künstliche Werk des im Volksmunde „Singuhr“ genannten Glockenspiels die Sage anknüpft, welche W. Schwartz in „Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg“ 2. Auflage Berlin 1887 S. 3 flg. erzählt. In ihrem Turm hat die Kirche ein schönes Glockenspiel, und oben am Turme sind an den vier Ecken Löwen angebracht. Die sollen früher alle Stunden zu dem Glockenspiel gebrüllt haben. Der Magistrat von Berlin hätte nun nicht gewollt, dass es noch ein zweites solches Kunstwerk in der Welt gäbe und habe deshalb dem Meister, der es angefertigt, die Augen ausstechen lassen, damit er kein anderes mehr her-