Heft 
(1900) 9
Seite
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Kleinere Mitteilungen.

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1680. Georgius Christophovus Münchemeyenis Cremmensis Marchicus. F.

1680 wird in Kremmen ein Bürger Münchemeier erwähnt. Nicht ausgeschlossen ist es, dass dieser Bürger der Vater des Studenten ist. 1690 wird ein Ratsherr Christoph Münchineier in Kremmen genannt, in dem wir diesen Studenten wiederzufinden vermeinen. Er ist später in Armut geraten.

1680. Gothofredus Desiderius Ratichius Cremmensis Marchicus. F.

Ohne Zweifel ein Sohn von Hieronymus Raticli, der 1655 als Substitut, 1(556 als evangelischer Prediger in Kremmen bestellt wurde und am (5. März 1696 verstarb. Die Familie scheint sich später daselbst erhalten zu haben, da 1724 ein Bürger und Tischler Kaspar Dietrich Ratich in Kremmen erwähnt wird.

1696. Johann Caspar Kriele, ss. theol. stud. Cremmensis Marchicus. R.

Kleinere Mitteilungen.

Aus Güstebiese. Hart an der neumärkischen Oder liegt Gustebiese laut Postbezeichnung, Güstebiese im Volksmunde und nach militärischer Bezeichnung am Spritz en-S c huppen. Terrassenartig ist der kleine Ort gebaut. Durch eine Fähre wird der Verkehr mit dem jenseitigen Ufer nach Neu-Lewin, Trebbin, Wriezen vermittelt; das Fährhaus mit der Fähranlage heisstder Spitz.

Der Ort selbst ist eintönig, die Häuser mit dem Giebel der Strasse zu und bei etwa 140145 Wohnstellen 27 auf dem Dach befestigte Fahnenstangen. Benutzt man der Kirche gegenüber der Turm der Kirche ist in den fünfziger Jahren einer Feuersbrunst zum Opfer gefallen einen Fahrweg bergab dem Wasser zu, dann links einen Fussweg bergauf, bittet den letzten Hofbesitzer, durch sein Gehöft gehen zu dürfen, immer bergauf, so gelangt man sehr bald auf eine bedeutende Anhöhe, welche durch 2 Akazienbäume gekrönt ist. Ein Blick über das Oderbruch belohnt für die Anstrengung. Nach rechts erscheint schleierhaft Schwedt, links der Kirchturm von Zellin deutlich sichtbar.

Vor 60 Jahren führte an der Oder bei niederem Wasserstand ein Fuss­weg nach Alt-Blessin, heute kann man Viere breit fahren, so hat Regen und Hochwasser die Berge abgespült, die Oder versandet. Sichtbar sind an der Bergwand die Sandschollen, welche bei nächster Gelegenheit demselben Schicksal zum Opfer fallen. Von der durch Akazienbäume geschmückten Berghöhe hatte der König Friedrich II. den Übergang seiner Truppen über die Oder im Jahre 1758 kommandiert, gleichzeitig gefrühstückt, einen breiten Waldw'eg,den Schatten-Weg, benutzt und die Russen bei Zorndorf geschlagen.