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Kleinere Mitteilangen.
Zum Andenken an diesen Tag stiftete ein Gutsbesitzer, ein. Herr von Vietnitz,*) eine steinerne Platte, 17«m breit und 2 in lang, auf welcher der Tag, der Name des Königs und der Zweck des Übergangs in Buchstaben eingeineisselt war. Ein späterer Einwohner stiftete drei Akazienhäumc. Von der Tafel ist die eine Hälfte in Folge Unterwaschung abgebrochen, dann weiter gerutscht und teilweise versandet. Nach vieler stundenlanger Anstrengung hatten ich und meine beiden Reisebegleiter das abgebrochene Stück wieder in die ursprüngliche Lage gebracht. Die Buchstaben auf der Platte sind nicht mehr erkennbar, alles durch Regen und Flugsand verwaschen und verwittert. Von den drei Bäumen wurde der eine durch Sturm entwurzelt und den Berg hinab in die Oder geschleudert, dort blieb er an einer Buhne liegen. —
Ein ganz bedeutender Tabak- bezw. Hopfen-Bau findet hier in der Umgegend statt. Der Hopfen wird, wie mir die Wirtin im Krug Zur Mühle in Alt-Blessin mitteilte, nach Bayern gesandt, der Doppelzentner in diesem Jahr für 194 M., und kommt als bayerischer Hopfen wieder nach Preussen.
Erwähnt sei noch, dass die Glocken der Kirche aus den 20 er Jahren dieses Jahrhunderts, ein Geschenk von König Friedrich Wilhelm III., in einem Schuppen neben der Kirche untergebracht sind.
Güstebiese, 18. 9. 1899. Grunow.
*) Liegt auf dem Kirchhof nach der Strasse zu begraben, die Stätte ist durch 2 Rüstern und eine eiserne Tafel erkennbar.
Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cüstriner Platz 9. — Die Einsender haben den sachüchen Inhalt ihrer Mitteüungen zu vertreten.
Druck von P. Stankiewicz’ Buchdruckerei, Berlin, Bernburgerstrasse 14.