Heft 
(1900) 9
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10. (4. ordentliche) Versammlung des IX. Vereinsjahres.

io. (4. ordentl.) Versammlung des IX.Vereinsjahres

Mittwoch, den 3i. Oktober 1900, abends Uhr im Bürgersaal des Rathauses.

Vorsitzender: Herr Geheimer Regierungsrat E. Friedei.

Die nachfolgenden Mitteilungen unter A 119 rühren von dem Vor­sitzenden, Herrn Geh. Reg.-Rat Friedei, her.

A. 1. Der Vorsitzende macht Mitteilung von einem Dankschreiben des Herrn Professors Dr. Alfred Nehring, Direktors der Zoolo­gischen Abteilung des Museums der Kgl. Landwirtschaftlichen Hochschule, als Antwort auf das Beileidsschreiben, welches der Vor­stand, anlässlich der durch Gasexplosion angerichteten, leider sehl- bedeutenden Schädigung der Sammlungen, an Herrn Nehring gerichtet hatte.

2. Es werden die vier neuesten Nummern der vaterländischen Zeit­schriftBär vorgelegt. Dieselbe nimmt in dankenswerter Weise die Interessen derBrandenburgs wahr und enthält wiederum viele inter­essante, durch gute Abbildungen unterstützte Beiträge. Die Förderung desBär wird den Mitgliedern, Gönnern und Freunden in jeder Be­ziehung wann ans Herz gelegt.

3.Untersuchung des Berliner Dialekts. Es wird zunächst die geschichtliche Grundlage durch die Durchforschung der niederdeutschen Urkunden und Akten der Stadt Berlin zu legen sein, dann ist das Ein­dringen des Hochdeutschen in die Geschäftssprache zu beobachten und die etwaige Mischsprache zu verfolgen. Ueberhaupt ist die Berliner Litteratur nach ihrer sprachlichen Seite zu studieren. Hierauf soll der neuere Berliner Dialekt erstens grammatisch, zweitens lexikalisch dar­gestellt werden. Auf Gliederung nach zeitlichen Abschnitten und nach den verschiedenen Gegenden der Stadt ist zu merken.

Also lautet eine Preisaufgabe, welche die philosophische Fakultät der hiesigen Universität auf Grund des städtischen Preises von 225 M. lediglich für eingetragene Studierende derselben, Ablieferungstermin bis 4. Mai 1901, gestellt hat.

In den Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins No. 10 von 1900 wird auf die grossen Schwierigkeiten zumal für Studierende und angesichts der kurzen Frist aufmerksam gemacht. Indem der Vorsitzende auf die sachgemässen ausführlichen Mitteilungen unseres Mitgliedes Dr. Hans Brendicke a. a. O. S. 120122 hinweist, schliesst er sich dessen Bedenken vollinhaltlich an.