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Kleinere Mitteilungen.
Die Mordkiefer bei Zühlsdorf (Vergleiche Monatsblatt Nr. 8 vom November 1898) ist im Juli 1899 umgehaucn worden; man hat indessen Ersatz dafür geschaffen, indem man eine andere Kiefer, die etwa 50 Schritt von jener entfernt steht, mit einem Kreuz bezeichnete. Man muss sich zu helfen wissen! Als Schröders Grab wird ein verfallener Hügel an der Kirchhofsmauer des alten Zühlsdorfer Kirchhofs ausgegoben. Auf der entgegengesetzten Seite des Friedhofs unfern der Kirche liegt ein anderes Grab, das die sterblichen Reste eines Forstlehrlings birgt, der auch auf gewaltsame Weise ums Leben kam. Die schlichte eiserne Tafel trügt auf der dem Grabe zugekehrten Seite die Inschrift:
Hier ruhet
unser geliebter Sohn und Binder, der Forstlehrling Otto Behr, geb. den 11. Mürz 1847 zu Berlin, durch zwei Zeugen bekundet, die bei seinem Tode zugegen waren, soll sich derselbe den 8. Mai 1864
aus Unvorsichtigkeit erschossen haben.
Auf der anderen Seite liest man die Worte:
Den Deinen unvergesslich.
Den Unfall, bei welchem Behr ums Leben kam, soll sich folgender- massen zugetragen haben: Behr ging mit zwei Freunden zum Dorf hinaus und erblickte in der Nühe des Ortes (östlich vom Dorf) ein Krühennest auf einem Baum. Einer der Freunde versuchte den Baum zu ersteigen, um das Nest auszunehmen. Dabei half Behr dem Kameraden in der Weise, dass er ihn mit dem Kolben seines geladenen Gewehres unterstützte, wobei er die Mündung auf die eigene Brust setzte. Aus Versehen kam jedoch der Freund mit dem Fuss an den Abzugsbiigel, und das Gewehr entlud sich. Tödlich getroffen stürzte Behr zu Boden und gab alsbald seinen Geist auf. Der Baum ist durch ein eingehauenes Kreuz gekennzeichnet. 0. Monke.
Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cüstriner Platz 9. — Die Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.
Druck von P. Stankiewicz’ Buchdruckerei, Berlin, Bemburgerstrasse 14.