Neue Nachträge zur Dorfchronik von Nieder-Görsdorf.
439
Schriften von Freunden der Freiheitskriege gesammelt. Geweiht'ist das Buch durch Se. Majestät den Kaiser Wilhelm II. Es folgen die Unterschriften des Fürsten v. Bismarck, Generalfeldmarschalls v. Blumenthal, v. Moltkes, der Generäle (Flügeladjutanten) v. Albedyll, v. Hahnke, der vier Enkel des Generals Biilow v. Dennewitz, der Enkel des Generals v. Thümen, Ernst Moritz Arndts, der Ministerien: Post, Kriegsministerium,
Generalstab, Kultus-Ministerium, dann der Herren Offiziere der Regimenter, welche an der Schlacht beteiligt gewesen sind mit Vorantritt der Garde aus Potsdam, welche einst das Denkmal hat weihen helfen. Darauf folgen Städte: Berlin, Jüterbog, Treuenbrietzen, Luckenwalde, Königsberg, Stettin, Mageburg, Landberg; Vereine: Turisten-Klub, Verein für Geschichte Berlins, Brandenburgs, Verein der Jüterboger in Berlin. Es sind eine Reihe von schönen Kunstblättern gewidmet worden. Die Anlagen sind erneuert worden und eine Gedächtnishalle (Museum) ist durch die Gunst der Umwohner, welche alte Watfen von 1813 hergegeben haben, eingerichtet.
Über die saure Arbeit und über die prickelnden Zwischenfälle schweige ich gern. Die hiesigen Gemeinden haben treu beigestanden und wir haben herrliche Feste gefeiert.
Zuletzt möge des Ortes gedacht werden, wo aller Streit ruht. —
Die Begräbnisstätten in beiden Dörfern sind noch Kirchhöfe d. i. sie liegen um die Kirche herum. So kann jeder, der zur Kirche geht, einen grüssenden Blick nach diesem oder jenem Grabhügel thun, welcher ihm besonders wert ist. Bisher geschah die Beerdigung nicht in Reihen, es war auch für Kinderleichen kein besonderer Platz bestimmt; die einzelnen Hüfnereien besitzen besondere Erbbegräbnisplätze. Das ist ein Übelstand, bei dem keine gute Ordnung gehalten werden kann; denn die neu aufgeworfenen Leichenhügel liegen hier und da zerstreut unter alten versunkenen Gräbern, welche nicht mehr in Pflege gehalten werden. Bei neuen Gräbern ist eine Pflege wohl zu merken; einige sind mit Epheu, andere mit Blumen und Wintergrün bepflanzt und eine grosse Zahl ist mit einem Denkstein bezeichnet. Die reine Form der Grabkreuze ist seltener und wenn sie vor kommt, so steht das Kreuz auf einem hohen Sockel, welcher Raum zu Inschriften darbietet. Um solche Inschriften reichlich anzubringen, ist oft die Form einer Tafel oder auch eines 4 seifigen Prisma gewählt, welche auf ihrem Haupte ein kleines Kreuz tragen. Es ist nicht unerbaulich, die Inschriften mit ihrem Trost und ihrer Ermunterung zu lesen. Da klagt ein Ehemann: Mein
holdes Weib der Tugend Glanz dessen bin ich jetzt beraubet ganz. Da tröstet ein Vater Weib und Kinder:
Du rufst, ich folge gern der Stimme meines Herrn,
Schau aber auch die Waisen an,
m
,!
' *%■.