17. (8. ordentliche) Versammlung des IX. Vereinsjahres.
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Friedrich, 4 Kaiser Wilhelm II., 23 Nummern Kupferstiche, darunter die interessanten Kupferstiche Johann Georg Wolfgangs aus „der Königlich Preussischen Crönung Hochfeyerliclie Solennitäten“ und 7 Nummern Teppiche und Möbel, darunter zwei silberne Thronsessel, für König Fiiediich I. verfertigt wahrscheinlich von Seb. Mylius in Augsburg um 1700. Originell sind llilder Friedrich Wilhelms I. in der Gestalt Davids mit der Schleuder im Kampf gegen Goliath von Antoni Schoojans und ein Kniestück desselben Kronprinzen, zeitgenössisch, von Romandon. Von brillanter Wirkung ist das Kniestück Friedrich II. als älterer Mann den Hut zum Gruss ziehend, ein Geschenk des Königs an seinen Bankier D. Splittgerber, im Besitz der Firma Gebrüder Schiekler hier- selbst. Von einer unglaublichen Naivetät zeugt das Gruppenbild J. II. Schmidts (1791) Zusammentreffen des Königs Friedrich Wilhelm II mit Kaiser Leopold im August 1791 zu Pillnitz, trotzdem wegen der Portrats, Trachten und Ausstattung immerhin historisch wichtig.
3. II ohenzol lern-Medaillen. Das königliche Miinzkabinet hat in seinen im Erdgeschoss des Alten Museums belegenen Räumen eine höchst sehenswerte Ausstellung der schönsten und merkwürdigsten Medaillen der llohenzollern veranstaltet, auf welche hierdurch aufmerksam gemacht wird. Seit längerer Zeit mit der Herstellung eines prachtvollen Werkes über diese Medaillen beschäftigt, hat es diese Arbeit vor kurzem vollendet und damit ein Seitenstück zu den Bearbeitungen der Medaillen der Häuser Ilabsburg und Wittelsbach geschaffen, das an wissenschaftlicher Genauigkeit wie an Schönheit der Abbildungen in der numismatischen Litteratur seinesgleichen nicht so bald linden dürfte. Ein Teil der liier beschriebenen Stücke ist aus diesem Anlass, zugleich auch zur Verherrlichung der Jubelfeier im Königshause, öffentlich ausgestellt: 543 Stücke im ganzen, die Zeit von Joachim I., von dem wir die ersten Bildnismedaillen besitzen, bis in unsere Tage hinein umfassend. Auch die ausgestorbenen fränkischen Linien und die Grafen und Fürsten von llohenzollern sind mit einbezogen, neben jedem Herrscher erscheinen seine Gemahlin, seine Kinder und deren Ehegatten. Nicht nur der Münzfreund wird au diesen herrlichen Reihen, die, wie sich von selbst versteht, in keiner anderen Sammlung so vollständig vorhanden sind, auch niemals wieder in dieser Fülle vereinigt werden könnten, da sehr viele Stücke „Unica“ sind, seine Freude haben. Jeder, der sich für Geschichte und Kunst interessirt, mag hier mannigfache Anregung und Belehrung finden. Den Sammlern werden ja die kostbaren Seltenheiten der Sammlung, wie die Medaille Joachims I., der Doppelthaler Joachims II. und so viele andere, bekannt sein. Den Fernstellenden machen wir namentlich auf die unerreicht schönen Erzeugnisse der Kleinkunst des Mi. Jahrhunderts aufmerksam; auch die mit Schmelz- und Edelsteinen verzierten Anhänger von Johann Sigismund und Georg