Heft 
(1900) 9
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17. 'f>. ordentliche') Versainml»n)i des IX. Vereinnjalircs.

unser« Mitgliedes, Geheimen Justizrat Uliles, blüht, lieft :l von 1900, vor. Der sehr segensreich wirkende Verein, dessen Unterstützung ich Ihnen angelegentlichst ans Herz lege, teilt hier allerhand Nützliches und Interessantes mit. Kin Aufsatz in dem Heft betiteltHandel mit Fischen, Schaltieren und Kaviar lasst erkennen, wie hoch leider die heimischen Süsswassertische im Preise gestiegen sind. Dabei werden nur die Grosshandelpreise, nicht die Kleinverkaufspreise mitgeteilt, die noch viel höher sind. Den Vogel schiesst ein Fisch ab, der früher wenig geachtet, sich allmählich an die Spitze unserer märkischen Fische dem Preise nach gestellt hat.

Ich meine den Sch leih (Tinea vulgaris T<.); in diesem Herbst wurde das Pfund Schleih in Berlin mit 1 M. 40 Pf., der der Portions- Forelle gleich grosse lebende Schleih sogar mit 1 M. fiO Pf. oder 1 M. 70 Pf. bezahlt. Das übersteigt alles Dagewesene, und stellt diesen aller­dings sehr zarten, wohlschmeckenden, jetzt meist nach Forellen-Art zu­bereiteten Fisch unserer stillen Gewässer der edlen Bachforelle im Preise fast gleich.

Ich möchte hiernach doch empfehlen, es einmal mit der Sch leih- zucht in geschlossenen Gewässern, wie wir sie für die Karpfen­zucht und für die Karausche besitzen, zu versuchen. Der Schleih ist ein ruhiger, genügsamer und ziemlich träger Fisch; gerade deshalb dürfte er sich zur geschlossenen Binnenzüchtung eignen.

8. Herr Kustos Buch holz unter Vorlage von Photographieen:

Die hier vorliegenden Photographieen sind Abzüge des Hofphoto­graphen AlbertSchwartz von zurückgesetzten Platten, die in dem Nach­lass des von I85f>1870 thätig gewesenen Photographen Philip]) Graff vorgefunden wurden. Ausser einer Anzahl Choriner Aufnahmen sind es durchweg Bilder aus Berlin. Kinige sind darunter, von denen sich sonst aus der Zeit vor 40 Jahren absolut nichts erhalten hat; einige andere ergänzen bis zur völligen Naturtreue, was in dieser Beziehung vorhandenen Zeichnungen und Aquarellen aus derselben oder aus früherer Zeit mangelt.

Interessant ist auch ein Blick auf die Beschaffenheit des damaligen Berliner Pflasters und der Rinnsteine, die auf vielen der Photographieen recht deutlich erkennbar ist.

1. Das Kurfürsten-Denkmal, im Hintergründe diealte Post und

Blick auf die linke Seite der Königstrasse.

2. Das Königliche Schloss, Wasserseite, von deralten Post aus

gesehen.

8. Das Palais des Kronprinzen, noch in dem Zustande, in dem es König Friedrich Wilhelm III. bis zu seinem Ende bewohnt hat; von der Ilauptwache aus gesehen, so dass rechts das Prinzessinnen-Palais, links die Kommandantur, die Schloss-