Issue 
(1896) 4
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Fische und Fischerei in der Provinz Brandenburg.

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Die umfangreichen Schichten von Sandsteinen, die in den jüngeren Formationen eingefügt werden konnten, sind aus den Abfallen von Bausand­steinen zurecht geschlagen worden, die auf den Werkplätzen hiesiger Stein­metzfirmen lagerten. Den schlesischen und sächsischen Kreidesandstein, den Deistersandstein, den bayrischen Buntsandstein und Rhätsandstein hat die Firma Gebrüder Zeidler geschenkt, auch die Firma Wimmel & Co. hat derartiges Material beigesteuert, ausserdem aber noch eine Anzahl von kry- stallinischcn Gesteinsstücken aus Schweden und Finnland. Die zurecht- gcschlagenen Basaltstücke hat Herr Steinsetzmeister Brelime abgetreten.

Die übrigen krystallinisehen Gesteine des Urgebirges sind aus einhei­mischem erratischen Material ausgewählt worden.

In den krystallinisehen Schiefern und den ältesten Schichtgesteinen sind grosse Steinbrüche seltener, da das Material nur beschränkte Verwen­dung findet. Ich habe die Proben oft an Wegeeinschnitten oder natürlichen Aufschlüssen entnehmen müssen. Hier muss ich daher zweier Herren ge­denken, die mir bei diesen Touren als Führer zur Seite standen und mir ihre Zeit und ihre Kenntnisse zur Verfügung stellten. Auf der Harztour begleitete mich mein Kollege, IlerrDr. Kaufholz aus Goslar und in Sachsen Herr Oberlehrer Richter aus Nossen. Letzterer unterstützte aber das Unter­nehmen auch weiter, indem er später noch neues wertvolles Material über­sandte und indem er ausserdem die Herrn Oberlehrer Wolff aus Rottwern­dorf und Müller aus Zwickau veranlasste, typische Stücke ihrer Heimat einzusenden.

Mögen diese Männer den ihnen gebührenden Dank auch an dieser Stelle entgegennehmen, da durch ihre Mithülfe das Werk mannigfaltiger aus­gestaltet werden konnte, ein Werk, welches, wenn auch nur für einen be­schränkten Kreis, als ein neues naturwissenschaftliches Demonstrationsobjekt zu verwerten sein wird.

Zache.

Fische und Fischerei in der Provinz Brandenburg.

(Mitteilungen aus den Sammelkästen des Märkischen Provinzial-Museums.)

1. Fischsterben in Berlin. Nach ungewöhnlich hoher und lang an­haltender Hitze fand in der Nacht vom 26. zum 27. d. M. ein heftiges Ge­witter mit starken Regengüssen statt. Um das Wasser gehörig abfiiessen zu lassen, mussten die Notauslässe der Kanalisation von Berlin geöffnet werden, dies sind teils solche, die sich selbstthätig öffnen, teils solche, welche mittels besonderer mechanischer Hülfe aufgesperrt werden. Am folgenden Morgen war die Spree innerhalb der Stadt mit Unmengen toter Fische bedeckt, unter denen ich Plötzen, Rotaugen, Güster, Bleie, Yklei und Hechte bemerkte. Eine Menge betäubter und halbtoter Fische konnte mit den Händen gegriffen werden. Ueber die Ursachen dieses ungewöhnlichen Fischsterbens sind die Meinungen, wie bei entsprechenden früheren Vorgängen geteilt. Die einen